Die Jungs von "Mari Pepa"

Eigentlich wollte ich diesen Film gar nicht sehen. In der Beschreibung klang er ziemlich langweilig, aber ich wurde überrascht. Sehr sogar!

„Mari Pepa“ heißt die Band die Alex und seine Freunde gegründet haben. Mari steht für Marihuana und „Pepa“ für das weibliche Geschlechtsorgan. Bisher kann die jung Punkband genau ein Lied spielen: „I wanna cumb in your face, Natascha“ heiß es.

Mit sehr viel Charme und ganz viel Natürlichkeit bekommt man Einblick in das Leben der Jugendlichen. Sie träumen davon eine Band zu sein. Aber wie es nun mal so ist… das erste Lied kommt schnell, aber das zweite ist umso schwerer zu schreiben. Die vier Freunde haben es nicht leicht und jeder hat seine Probleme. Schule, Arbeit, Mädchen… Einer der Jungs bekommt eine Freundin und hat keine zeit mehr für die Freunde und die Band, ein andere muss anfangen zu arbeiten… als dann auch noch Alex Gitarre geklaut wird haben die Jungs die Hoffnung aufgegeben, dabei wollten sie doch beim Punkwettbewerb dabei sein.

Dieser Film ist schön. Etwas Einzigartiges. Man spürt dass dieser Film mit Liebe gemacht ist. Wie ich im Publikumsgespräch erfahre sind die Schauspieler Freunde des Regisseurs. „Dieses ist ein kleiner Film, aber er ist mit sehr viel liebe gemacht. Dieser Film ist für unsere Freunde und für unsere Familie.“  

„Wir haben den Film so gefilmt wie es kommt. Den Jungs haben wir gesagt, heute Filmen wir ein Tag im Leben von Alex, morgen einen von den anderen. Und so hat sich die Geschichte entwickelt“ Erzählt der Regisseur Samuel Kishi Leopo.

Mir hat dieser Film echt gut gefallen, weil er so natürlich ist und kein bisschen gestellt wirkt. Auch ist er der erste Film von dem man sagen kann, dass er auch viele lustige Seiten hat. „Somos mari pepa“ ist ein leichter, lustiger aber doch ernster Film. Jeder der jemals in einer Band gespielt hat oder davon geträumt hat, wird diesen Film lieben. Wer Punkmusik abscheulich findet, sollte allerdings einen anderen Film wählen.

10.02.14, Liv Thastum

  • Liv Thastum

    Liv Thastum, *1997 in Berlin, beendet zurzeit den Master Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Sie war unter anderem für die Medien Litradio, Pfeil&Bogen und die dänische Zeitung Arbejderen tätig. Seit 2013 schreibt und leitet sie die Freien Generation Reporter:innen. Ihre deutschen und dänischen Texte wurden in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und mehrfach ausgezeichnet. 2024 wurde sie für den 32. Open Mike nominiert und war Preisträgerin des WORTMELDUNGEN Förderpreises.

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