Autor: Livia Palupski

Livia fasziniert die Kraft des Kinos. Wie es Individuen zusammenbringt, Lebensrealitäten sichtbar macht und den Fokus für 1 1/2 Stunden aus der Selbstzentriertheit zwingt. Sie liebt die Perspektive aus dem Kinosessel. Das stille Zuschauen und den lauten Diskurs danach. Darum ist sie hier mit dabei.
French Rap als Erbe
Kritik

French Rap als Erbe

Eine Kritik zu Têtes brûlées Wie kann ein junger Mensch mit dem Verlust eines Geliebten umgehen? Wie hält man den Schmerz aus, wo ist Raum für ihn? Und wo nimmt man die Kraft her, weiterzumachen? Mit diesen Fragen ist die zwölfjährige Eya konfrontiert, als plötzlich, aus dem Nichts, ihr großer Bruder Younes stirbt. Trotz der 13 Jahre Altersunterschied sind die beiden einander die engsten Bezugspersonen gewesen. Immer und überall füreinander da. Younes spielt die zentralste Rolle in Eyas Leben. Er war Freund, Wegbegleiter, Vorbild und Helfer in Not.  Die Beziehung der beiden war geprägt von Zärtlichkeit, Verständnis, Fürsorge und Stolz. Stolz, der auf Gegenseitigkeit beruht. Man sah ihn in ihren Augen, wenn er sie mit dem Roller von der Schule abholte. Und man sah ihn in seinen Augen, w...
Die selbsternannten Künstler*innen
Kritik

Die selbsternannten Künstler*innen

Eine Kritik zu UMIBE È IKU MICHI - SOMMERLICHE ZUFÄLLE Eine schwarze Katze, eine Maklerin, eine Meerjungfrau und eine Pfeife in Form eines Kanarienvogels. So zusammenhangslos diese Dinge auf den ersten Blick scheinen, so zusammenhangslos bleiben sie auch den gesamten Film über. Viele Geschichten, viele Figuren und am Ende weiß man nicht mehr wirklich, wer wer ist. Aber das macht nichts. Dieser Film benötigt keine Stringenz, kein klassisches von Vorne bis Hinten und erst recht kein vollkommenes Auserzählen jeder Handlung. Er wird der Fantasie der Zuschauer*innen überlassen. Wir befinden uns in Japan, in einer Stadt am Meer, irgendwo zwischen Fiktion und Realität. Es ist heiß, es sind Sommerferien und sowohl für die Einwohner*innen als auch die Besucher*innen des Küstenstädtchens ...