Strike a pose, be a freak!

Als ich kurz vor der Berlinale das Generation Programm las und mir überlegte, welche Filme ich schauen will, entschied ich mich zwar für Freak Show, aber wirklich angetan war ich noch nicht. In der Regel sind die Filmbeschreibungen in den Berlinale-Programmen immer toll geschrieben. (Meiner Meinung nach, ist das eine Kunst für sich!) Aber die Beschreibung dieses 14Plus Films konnte mich weder total begeistern, noch konnte sie mich abschrecken. Am Tag davor hörte ich aus meinem Team, dass der Film toll sei und ging dementsprechend mit freudigen Erwartungen in die Vorstellung. Und ich wurde nicht enttäuscht…!

„Freak Show“ ist ein Film, der mich vom ersten Moment an in die Welt von Billy Bloom entführt. Einem Jungen, der es liebt sich extravagant zu (ver-)kleiden und ein Faible für’s Schminken hat. Woher er das hat? Wahrscheinlich von seiner Mama, die er liebevoll „Muff“ nennt.
Allerdings spielt der Film nicht in der Zeit, in welcher Billy hauptsächlich mit Muff seine Zeit verbringt und sie ihn inspiriert. Nein, es geht um die Zeit, in der er bei seinem Vater einzieht. Und mit dem neuen Wohnort und der neuen High-School lassen (mal wieder) die Probleme nicht lange auf sich warten. Doch Billy wäre nicht Billy, wenn er den anderen Schülern, die ihn anfangs fotografieren, zu viel Gehör schenken würde. Stattdessen treibt er seine Verkleidung(en) auf die Spitze und setzt sich damit, leider, nur noch mehr dem Hass und der Gewalt einiger anderer Schüler aus. Doch in Billy steckt ein Kämpferherz und er hat schnell einen engen Freund an seiner Seite…

Der Film ist mit wunderbarer Musik untermalt und man kann sich immer wieder an Billys Verkleidungen erfreuen. Mit am meisten freue ich mich, als die Homecoming-Queen-Kandidaten bei einem Footballspiel (der Schulmannschaft) in das Stdion einfahren und Billy „Electric Love“ einspielen lässt.

„Freak Show“ ist ein wunderbarer Film, der dazu ermutigt so zu sein wie man ist und seinen inneren Freak raus zu lassen. Ich vermute, dass er jedem Jugendlichen und jedem Erwachsenen beim Schauen Spaß bereiten würde. Des weiteren spricht er aber auch an, dass die Akzeptanz in unserer Gesellschaft gegenüber der Gay- und LGBT-Community wachsen muss!
Mein einziger, kleiner Kritikpunkt ist, dass er für die Berlinale ein wenig zu sehr als klassischer (amerikanischer) Kinofilm ausgelegt ist. Vermutlich aber, weil er es in die amerikanischen und internationalen Kinos schaffen soll – was eine Freude wäre!

16.02.17, Mia

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