Dem Ziel so nah und doch so fern

Ein Hintergrundartikel über die Situation in Mexiko/USA

Wenn ich an Mexiko denke, sehe ich glückliche Menschen, traditionelle Feste und die faszinierende tropische Natur vor mir. Die USA ist hingegen ganz anders. Die USA ist groß, hat viele Staaten und man hört oft und viel in den Medien von ihnen. Jeder möchte mal dort gewesen sein.
Doch was trennt und verbindet solch zwei unterschiedliche Länder?
Was passiert zur zeit in Mexiko und was verbirgt sich hinter diesem mir unbekannten Land?
Wieso flüchten jährlich so viele Menschen über die Grenze in die USA und was erhoffen sie sich dort?

Mexiko zeichnet sich durch eine sehr vielfältige Natur- und Tierwelt aus und gehört zu den artenreichsten Länder des Planeten. Viele traditionelle Feste wie das “las dias de los muertos” werden jährlich sehr groß gefeiert. Im Norden von Mexiko liegt die 3145 km lange Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Die natürliche Grenze bildet der lange Fluss “Rio Bravo”. Mexiko, das Land welches Nord und Mittelamerika verbindet, hat rund 125 Millionen Einwohner.

In Mexiko herrscht schon seit vielen Jahren eine schlechte soziale Lage:
Kriminalität, ein Mangel an Fachkräften, die Missachtung der Menschenrechte, Korruption und mangelndes staatliches Eingreifen tragen dazu bei.Die soziale Lage drückt sich vor allem in starken Einkommens- und Bildungs Unterschieden aus. Fast die Hälfte der Bevölkerung kann nicht lesen und schreiben. Trotz der allgemeinen Schulpflicht absolvieren nur 70 Prozent der Kinder die ersten sechs Grundschuljahre. Daher haben nur sehr wenige der Mexikaner einen gut bezahlten Job. Viele sind arbeitslos. Mehr als 40% der Bevölkerung leben in bitterer Armut.

In Mexiko besteht eine katastrophale Sicherheitslage. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sterben viele Menschen im Kampf staatlicher Sicherheitskräfte gegen das organisierte Verbrechen sowie bei Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Kartellen. Aus Armut und Hoffnungslosigkeit entstehen Jugendbanden wie “Barrio 18” die teilweise ganze Viertel und Städte terrorisieren.
Journalistinnen und Journalisten, die über Korruption, Drogenhandel und die Verquickung von Politik und organisiertem Verbrechen berichten, bringen sich in Lebensgefahr.
Die Menschen leben in ständiger Angst.

Wegen der genannten Gründe wandern jährlich tausende Mexikaner aus ihrer Heimat aus. Das Ziel: die USA.
Ungefähr 600 tausend Menschen überqueren jährlich illegal die Grenze zwischen den USA und Mexiko, dabei sterben laut US Behörden rund 400 Menschen. Was ist das Ziel der Menschen die ihre Heimat freiwillig verlassen, um neu anzufangen und sich in große Gefahr begeben, um in die USA zu gelangen?
Die Menschen, voller neuer Hoffnung, möchten in den USA Arbeit finden, um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie wünschen sich ein Leben wo sie in Frieden und nicht in ständiger Angst leben können. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
In den USA gelten die Mexikaner als Migranten. Als Migrant bezeichnet man eine Person, die versucht, dauerhaft in ein neues Land umzuziehen, die jedoch möglicherweise von der Regierung wieder zurück geschickt wird.
Die USA möchte vermeiden, dass Migranten in ihr Land eindringen.
Laut US-President Donald Trump muss man verhindern, dass Drogen, Kriminelle und Gangs in die USA kommen. Er müsse seinem Volk die nationale Sicherheit garantieren.
Donald Trump über die mexikanischen Einwanderer: “Sie schicken Leute, die viele Probleme haben. Sie bringen Drogen. Sie bringen Verbrechen. Sie sind Vergewaltiger.”
Ein wichtiger Punkt warum man laut den USA die Grenzen dicht machen sollte, ist der illegale Drogenschmuggel. Die Hauptkonflikt-Ursache sind die hohen Gewinne, die im Handel mit illegalen Drogen erzielt werden. In Mexiko und Südamerika werden große Mengen an Grundstoffen für Drogen angebaut, welche illegal über Mexiko in die USA geschmuggelt werden.
Aber wie werden die Menschen eigentlich über die Grenze geschmuggelt?
Es gibt sogenannte „Kojoten“ die für Geld Menschen durch Tunnel oder über die Berge in die USA bringen. Man kann sich auch einen falschen Pass besorgen der um die 9000 US-Dollar kostet. Wenn eine Person zu wenig Geld hat, kann sie Drogen mit über die Grenze nehmen und so die Kosten sparen.

Seitdem Donald Trump dabei ist eine große Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen wird es für die Flüchtlinge immer schwieriger und gefährlicher in die USA zu gelangen. Die Mauer soll geschätzt über 3,5 Mrd. US-Dollar kosten und Mexiko soll laut Trump bezahlen.
„Das ist viel zu viel Geld, das für wichtigere Dinge benötigt wird“, meinen viele Mexikaner. Bewohner der USA zweifeln an der Notwendigkeit der Mauer, da es schon genug Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze gäbe. Die Meinungen sind umstritten doch die Mehrheit ist dagegen und findet den Mauerbau nicht sinnvoll.

Die angespannte Lage in der Grenzregion zu den USA stellt die mexikanische Regierung vor politische Herausforderungen, die den Kampf gegen Armut, Ungleichheit, Korruption und Kriminalität erschweren.
Trotz der angespannten Lage in Mexiko, würde sich eine Reise dorthin lohnen, denn das schöne Land hat eine sehr spannende und reiche Kultur.

Die zahlreiche Auswanderung aus Mexiko ist schon sehr lange ein großes Thema.
Der Film Los Lobos, von Samuel Kishi Leopo, spricht genau dieses Thema an.
“Los Lobos” ist im diesjährigen Generation K+ Programm zu sehen und erzählt über zwei Jungen, die mit ihrer Mutter in den 90er Jahren in die USA emigriert sind und probieren sich dort ein neues Leben aufzubauen.
Von Mexiko ist es zwar nur ein kleiner Schritt in die USA, doch es braucht viel mehr, um sich als Mexikaner*in dort wirklich zuhause zu fühlen.

24.02.2020, Anna-Farida Erdenreich

Quellen:
Galileo, Tagesschau, Arte
https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-und-mexiko-zwei-laender-verdammt-zur-nachbarschaft-1.3932477 https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54652/mexiko https://www.planet-mexiko.com/gesellschaft/verhaeltnis-mexiko-usa/ https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-02/grenze-mexiko-usa-grenzschutz-einwanderer-opfer https://www.bmz.de/de/laender_regionen/lateinamerika/mexiko/index.jsp http://mexikoko.de/gesellschaft. https://www.spiegel.de/panorama/mexiko-kinderpolizisten-kaempfen-gegen-drogenkartelle-a-b75c4968-e8d7-4356-b243-5504ea428607

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