A review of El Reino de Dios –
Ein kleiner, etwas rundlicher Junge, Neimar, treibt auf einer Weide alleine Vieh umher. Anschließend strolcht er durch die ländliche Gegend Mexikos, in der er aufwächst, und beschäftigt sich mit dem, was er in der Natur vorfindet. Manchmal spielt er auch mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft oder sie drehen gemeinsam Tik Tok Videos. Zuhause lebt er zusammen mit seiner Mutter und Oma. Neimar findet seine Freude daran, mit zu Pferderennen zu fahren, diese majestätischen Tiere zu beobachten und sich um sie zu kümmern. Insbesondere mit einer der Rennstuten fühlt er sich verbunden.
Der Film ist in warmen Farben gehalten, folgt Neimar ruhig und beobachtend bei seinen Unternehmungen. Hierbei fällt es jedoch schwer, einen roten Faden zu erkennen. Nicht dass ein Film immer vor Handlung strotzen muss – im Gegenteil: es kann unglaublich berührend sein, nur die Emotionen bzw. den Umgang mit einer bestimmten Situation näher zu beleuchten. Doch gelingt dies dem Film leider nicht. Einige Momente sind geprägt von Längen oder wiederholten Einstellungen.
Der Fokus auf das Thema Religion lässt vermuten, dass der Regisseurin Claudia Sainte-Luce diesem Thema eine starke Bedeutung beimisst, jedoch bleibt unklar, ob dies nun eher kritischer Natur oder vielleicht doch einfach nur observierend geschehen sollte. Eine größere Tiefgründigkeit wäre hier wünschenswert gewesen. Vielleicht ist für eine tiefere Verbundenheit mit diesem Film jedoch auch ein gewisses Maß an Gläubigkeit notwendig.
Dennoch zeigt der Film auch seine lustigen und unterhaltsamen Seiten und bietet Einblicke in das Heranwachsen von Kindern in ländlicheren Gegenden Mexikos.
16.02.2022, Sarah Gosten