Gewinnerfilm in schwarz-weiß

Sweet Thing erzählt rührend eine ernste und traurige Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt, Kindheit und dem Alkoholkonsum der Eltern. Hier kann man weinen, geschockt sein und zugleich an manchen Stellen lachen.

Billie und ihr kleiner Bruder Nico leben bei ihrem alleinerziehenden Vater. Sie lieben ihren Vater sehr, doch wenn der Alkohol von ihm Besitz ergreift, wird er zu einem anderen Menschen, der sich nicht unter Kontrolle bringen kann. Da er nicht in der Lage ist sich richtig um seine Kinder zu kümmern, sind die Geschwister oft auf sich alleine gestellt. Auch ihre meist abwesende, unverantwortliche Mutter bietet keine Hilfe. Die Familie, die in allen Schwarz-Weiß-Tönen dargestellt ist, führt ein vergessenes Leben.
Im Sommer begeben sich die Geschwister und ihr neuer Freund Malik auf ihr eigenes Abenteuer in eine fantastische Welt der Kindheit voller intensiver Momente der Freiheit.„I don´t wanna be a gangster any more“

Der Film Sweet Thing war eindrücklich, weil er unterschiedliche Emotionen in den Zuschauern weckte. Was außergewöhnlich ist, anders als bei den anderen Generation Filmen, ist das dieser Film in schwarz-weiß spielt. Nur Träume oder einfach positive Ereignisse werden in Farbe dargestellt.
Die technischen Effekte, wie Zeitraffer oder der Dialog als bunter Text, bringen etwas modernes in den schwarz-weiß Film. Die Effekte hätte ich jedoch als durchgängiges Element verwendet, da sie hier etwas verstreut waren.
Musik spielt in dem Film eine große Rolle. Die ausgewählte Musik ist beeindruckend schön und passt gut zusammen mit den Ereignissen im Film. Die Musik im Film hat auch eine persönliche Bedeutung für den Regisseur Alexandre Rockwell, was es für das Publikum auch sehr interessant macht. „Musik ist die Stimme, die sich unter der Oberfläche befindet“, sagt Alexandre.
Musik ist auch im Leben von Billie im Film sehr bedeutend. Der Gesang von Billie, wie sie ein Lied singt, damit ihr kleiner Bruder einschläft, ist märchenhaft und verzaubert einen sofort.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist die schauspielerische Leistung von den Hauptdarstellern. Wie sie sich so gut in die rollen hineinversetzen konnten und so überzeugend gespielt haben, war einfach unbeschreiblich. Es ist bestimmt nicht leicht beim Dreh so emotional sein zu müssen.
Die ganze Familie Rockwell war am Dreh beteiligt. Nico und Billie sind also auch im echten leben Geschwister.
Billie wurde im Film nach der Sängerin Billie Holiday benannt. Billie Holiday spielt eine Art gute Fee für Billie. Sie taucht oft in ihrem Tagträumen auf und muntert sie auf.
Doch warum wird nur ein Song von ihr gespielt, wenn sie als wichtiges Idol für Billie gewählt wurde?

Die Story und Botschaft die Sweet Thing einem übermitteln möchte, ist sehr rührend und öffnet einem die Augen. Doch die Thematik und das Geschehen gegen ende waren etwas zu dramatisch für einen K+ Film.
Sweet Thing hat heute Abend den gläsernen Bär für den besten K+ Langfilm von der Kinder-Jury bekommen und ist auf jeden fall ein sehr sehenswerter Film!
Herzlichen Glückwunsch!

29.02.2020, Anna-Farida

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