In der eigenen Welt gefangen

Eine Kritik zu Pompei

Alles still. Ich höre meine eigenen Atemzüge so still ist es. Das „Klick“ von meinem Kugelschreiber hört sich für mich ganz laut an. Ich höre leises rascheln aus dem Publikum.
Das Berlinale Intro ist vorbei und alle warten, sind gespannt auf den kommenden Film.
Eine lange Stille. Die Vorwarnung für die kommende Stille im Film.

Eine lange Straße, mitten in der Einöde, ein Motorrad und zwei Brüder. Sie fahren die Straße entlang. Ein Loch in der Wand, wo die Kinder durchschauen. Striche werden abgekreuzt, Tag pro Tag. Hier ist man zeitlos, in einer eigenen Welt, mit eigenen Regeln, von der Außenwelt abgeschnitten. Alles treibt einfach an einem vorbei.
Eine Gruppe lebt in einen kargen, wüstenartigen Gebiet in der Nähe einer Ausgrabungsstätte. Victor und sein kleiner Bruder Jimmy sind hier ganz auf sich allein gestellt. Hier herrscht Einsamkeit und Bedrücktheit. Der Zeitvertreib mit den anderen Kindern hilft hier auch nicht. Doch plötzlich ist Billie da, ein Mädchen, das von Romantik träumt. Die Dinge beginnen sich langsam zu ändern, als sich Victor in sie verliebt.

Billie: „Ich möchte dich wieder sehen.”
Victor: „Morgen”
Billie: „Jeden einzelnen Tag.“

Der Film Pompei spiegelt sehr schön die Gefühle und Eindrücke der Personen wieder, vor allem Liebe, Angst und Einsamkeit. Begeistert an Pompei hat mich insgesamt, wie der Film gemacht ist. Die Kameraführung, die mal ganz nah an die Gesichter zoomte und mal weit weg vom Geschehen filmte, war sehr beeindruckend. Es wurde auch aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt. Das Filmformat is mir sofort aufgefallen, anders als bei den anderen Filmen ist hier das Format sehr breit.
In den Film konnte man verträumt, durch die westernartige Musik, eintauchen.
Die wüstenartige Natur in der der Film hauptsächlich spielte, war faszinierend anders. Eine karge, sandige Landschaft wo nur einzelne Bäume stehen.

Insgesamt wie die Atmosphäre mit der Landschaft, der Musik, die Farben der Natur eigefangen wurden, fasziniert mich. Auch die Kostüme, die die Schauspieler trugen passen in den Retro-style, was sehr natürlich rüber kam.
Der Film war sehr langsam und ruhig, weil nicht viel gesprochen wurde. An manchen Stellen war diese bedrückende Stille sehr passend, an anderen zog es sich eher hinaus.
Die Geschichte die der Film erzählte, war für mich sehr schwer zu verstehen. Am Anfang ging die Geschichte eher langsam voran und plötzlich gab es einen Satz mit vielen Hintergrundinformationen die man so schnell garnicht aufnehmen konnte. Für mich war es auch recht schwer die Untertitel zu lesen, da ein großer Kopf vor mir in der Zuschauerreihe war. Daher hatte ich viele Fragen zu der Geschichte, wie zum Beispiel „Auf was wartet der Junge, der jeden Tag ein strich ab kreuzt?“
Ich glaube bei diesem Film sollte man auch für sich selber Antworten auf Fragen entscheiden. Doch hier war das dann eher wie ein Ratespiel.

Alles im allem ist der Film Pompei auf eine sehr tolle Art gemacht, mit vielen schönen Bildern und einer tollen Kameraführung. Man könnte jedoch die Story etwas klarer machen, sodass man auch die Botschaft hinter dem Film gut verstehen und nachvollziehen kann.

26.02.2020, Anna-Farida

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