Eine ungewöhnliche Freundschaft

Kinderlachen gehört zu den schönsten Geräuschen, die es gibt. Barbara Bredero hat es mit ihrem Film geschafft, den großen Kinosaal buchstäblich mit dem Lachen kleiner und großer Kinder zu erfüllen. Aufgebaut auf einem in den 50er Jahren verfassten Gedicht, das bis heute jedes Kind in Holland kennt, ist Dikkertje Dap eine Adaption desselben. „Mein Freund, die Giraffe“, wie der Film übersetzt heißt, handelt von einem kleinen vierjährigen Jungen (Dikkertje), der mit seiner kindlichen Naivität durchs Leben schreitet und dabei lernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und Freundschaften zu pflegen sowie neue zu schließen. Mit seiner locker-lustigen Art schafft es der Film, den Zuschauer am eigentlich ziemlich normalen, aber durch gewisse Umstände auch außergewöhnlichen Alltag von Dikkertje und seinen Mitmenschen (beziehungsweise Mittieren) teilzuhaben.

Herauszuheben sind die Eltern des Protagonisten, die sich gemeinsam sehr liebevoll um ihr Kind kümmern. Als ihr Sohn nicht verstehen kann, warum sein Freund Raf (die Giraffe) nicht mit ihm an seinem ersten Schultag in die Schule gekommen ist, obwohl sie doch gleich alt sind und er ihm extra einen Platz freigehalten hat, erklären sie ihm sachlich, dass Tiere schon alles wissen, was sie wissen müssen und deshalb nicht extra in die Schule gehen müssen – wie Menschenkinder. Doch solche von Erwachsenen ausgedachten Gegebenheiten sind für Dikkertje kein Hindernis, er setzt seinen Dickkopf durch.

Im anschließenden Publikumsgespräch erklärt die Regisseurin, dass die Giraffe extra für den Film künstlich angefertigt und ein Computer in ihr integriert wurde, um sie „lebendig“ erscheinen zu lassen. Dies ist sehr originalgetreu gelungen und konnte nicht nur die Kinder täuschend echt bezaubern. Kika-Star „Checker Tobi“, der Moderator der Kinder- und Jugendsektion, durfte zur Freude seiner kleinen Fans in der deutschen Version – die im Übrigen ab März in die Kinos kommt – die Giraffe synchronisieren.

Was kann es also Schöneres geben, als wenn eine Kinderfilmregisseurin bei der Premiere ihres Films live die Reaktionen ihres Publikums erleben kann. Wenn die Kinder in genau den Momenten lachen oder „iiiih“ schreien (als sich zwei Schauspieler küssen), oder mucksmäuschenstill sind (wenn es gerade spannend wird), die sie sich vorher ausgedacht hat.
Ein überaus gelungener und vielversprechender Film.

Vivien Krüger, 19.02.18

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