Im Herzen die Musik

Gavin Smith © Scoop Films 2014
Wundervolle Musik, lustige Momente und das Gefühl, verstanden zu werden.

Was „The Beat Beneath My Feet“ von John Williams und Produzent Michael Mueller so besonders für mich machte, ist, dass Protagonist Tom (Nicholas Galitzine) kein typischer Rockstar ist. Stattdessen ist er Nerd in jeder Hinsicht, hat in der Schule große Probleme, Freunde zu finden und lebt allein mit seiner Mutter. Die Musik ist sein einziger Halt. Das, was ihm geholfen hat, mit dem Ritzen aufzuhören. Als ein Ex-Rockstar (Luke Perry) bei ihm im Haus einzieht, ist für ihn klar – der muss ihm richtig Gitarrenspielen beibringen. Mit Hilfe von Erpressung hat er sein Ziel bald erreicht und arbeitet nun mit seinem Lehrer auf seine bisher größte Herausforderung zu. The Battle of Bands, wo er allen zeigen kann, was er drauf hat.

Ja, auch „The Beat Beneath My Feet“ arbeitet mit Klischees, aber auf so bezaubernde und dezente Art und Weise, dass es mich persönlich nicht gestört hat. Tom war noch immer außergewöhnlich und komplex genug, dass man sich mit seinem Charakter auseinander setzen kann, ohne bereits alles im Voraus zu wissen. Was Max/Steve antrieb, blieb lange Zeit im Unklaren. Nur dass er ein Geheimnis hat, war von Anfang an klar.

Es hat mir größte Freude bereitet, die Beziehung zwischen Tom und Max aufblühen zu sehen. Es entsteht nicht nur eine Freundschaft durch ihr gemeinsames Musizieren. Max wird sogar zu einer Art Vaterersatz für Tom und umgekehrt ist es genauso.

Faszinierend ist, dass es ausnahmsweise mal nicht darum geht, wie der Junge das Mädchen kriegt. Ein Mädchen spielt nur bedingt eine Rolle. Stattdessen steht wie gesagt die Musik im Vordergrund, was zu oft außen vorgelassen. Musik ist für viele Heranwachsende so wichtig und wird vielfach unterschätzt. Dass sie Leben retten kann, ist den meisten überhaupt nicht klar. „The Beat Beneath My Feet“ trägt einen Schritt dazu bei, den Menschen in diesem Zusammenhang die Augen zu öffnen.

Eine wundervolle Geschichte, die ich sowohl Musikliebhabern, als auch unmusikalischen Menschen empfehlen würde. Unterhaltung, emotionale Momente, wunderschöne Musik, hier ist einfach alles dabei.

15.02.15, Johanna Gosten
  • Johanna

    Johanna, 24, has been going to Berlinale with her sister since childhood. 2013 she co-founded the Free Generation Reporters. When she's not writing about films within the Generation program and their backgrounds, she sings in a choir and reads one book after the other. Other than that she's pursuing a Master's degree in Nutritional Medicine.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked with *