Author: ehemaliges Mitglied

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"Mach' keine Probleme, sonst hab' ich dich nicht mehr lieb"

Piata Lod ist ein Film über Verantwortung. Jeder Mensch hat bestimmte Verantwortungen gegenüber einer gewissen Person oder einer gewissen Sache. Manche Verantwortungen sind von Natur aus gegeben, andere entwickeln sich spontan. So hat auch jede Mutter die Verantwortung gegenüber ihrem Kind, es zu beschützen, es großzuziehen, seine Bedürfnisse zu stillen und ihm liebevoll mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Doch all diese Bedürfnisse, die ein Kind nun einmal hat, werden von Jarkas Mutter Lucia entweder ignoriert oder vernachlässigt. Mit dem Tod ihrer Großmutter, verliert Jarka ihren letzten familiären Anhaltspunkt, um Liebe und Geborgenheit zu erfahren. Zusammen mit ihrem Freund Kristian und zwei verstoßenen Babys, beginnt sie ein neues Leben im verlassenen Garten ihrer Großmutter und verl...
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Angdu

„Becoming Who I Was“ begleitet acht Jahre lang das Leben von Angdu und dem Dorfdoktor, den er liebevoll Onkel nennt, denn der kleine Junge Angdu ist ein Rinpoché. Das bedeutet, dass er in seinem früheren Leben in Tibet ein hoher buddhistischer Priester gewesen ist. Aus diesem Grund ist er jetzt schon in dem Dorf Ladakh sehr angesehen und wird von vielen verehrt. Jeder Priester braucht sein eigenes Kloster und Schüler, doch in ihrem Wohnort, gibt es keinen Platz mehr für Angdu, um die buddhistische Lehre zu studieren. Er muss also nach Tibet wandern, denn dort liegt seine wahre Berufung. Dabei steht ihnen der Konflikt zwischen Tibet und China im Wege, da die Chinesen keinen über die Grenze nach Tibet gehen lassen wollen. Trotz all dem machen sich „Onkel“ und Rinpoché Angdu gemeinsam zu F...
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"I felt the power of death like it was really near."

Der Film "Shkola nomer 3" beginnt mit einem Jugendlichen, der mit seinem Motorrad die Straße entlangfährt, wackelige Handkamera, Schnitt. Dann werden mit ruhigen stabilen Bildern Häuserfronten und Landschaft gezeigt. So scheint auch der Film aufgebaut zu sein. Jugendliche aus der Ukraine erzählen uns ihre Geschichte. Symmetrisch aufgenommen mit einem Stativ, dann folgen wir ihnen mit handgehaltener Kamera nach draußen und bekommen einen Einblick in ihr Leben. Jeder der Jugendlichen hat ein Objekt mitgebracht. Eine Nahaufnahme davon, dann nimmt die Kamera Abstand und die Jugendlichen erzählen über ihren Gegenstand und dessen Hintergrund, bis sich das Ganze fortentwickelt und man weit mehr erfährt - sehr Intimes. Gestört werden die Jugendlichen dabei nicht, sie können sich entfalten ...
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Quite a Weird Movie

Weirdos ist ein Film, der mich gespalten im Kinosessel zurückgelassen hat. Ich bin überzeugt davon, dass ein Film und insbesondere ein Berlinalefilm immer ein gewisses Gefühl oder eine bestimmte Reaktion in einem hervorrufen sollte. Doch genau diese Wirkung ist bei mir ausgeblieben. Weirdos hat es einfach nicht geschafft, mich komplett mitzureißen, mich emotional zu berühren. Ich muss dazu sagen, dass ich mir sehr viel von diesem Film erhofft habe und somit mit einer ganz anderen Erwartungshaltung in den Film hineingegangen bin. Zum einen, weil ich ein großer Kanadafan bin, zum anderen, weil die Filmbeschreibung sehr vielversprechend klang. Zwar muss man dem Film zu Gute halten, dass er als „low-budget“ angesetzt und größtenteils durch Staatsgelder finanziert wurde, jedoch ist genau diese...
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Verbindungen

- eine Kritik zu "The Inland Road"Man sieht ein Mädchen, ein Mädchen, dass darauf wartet von einem Auto mitgenommen zu werden. Ein Auto fährt vorbei, dass Nächste hält. Im nächsten Moment sieht man schlingernde Bilder und man kann sich denken, es ist was passiert... Ein Schock. Tia kann sich aus dem Auto befreien, sie kann für den eingeklemmten Fahrer Hilfe rufen, einen Hubschrauber. Doch für einen Anderen kommt jede Hilfe zu spät. Ihr Vater besucht sie danach im Krankenhaus, aber statt sie mit zu sich zu nehmen, gibt er ihr Geld. Daraufhin fährt sie für 150$ zur Beerdigung des einen Mannes und dann beginnt ihr Sommer mit der Familie des Opfers und des anderen Mitfahrers.Gefühle und Beziehungen entspinnen sich und ein Band ensteht. Durch die kleine Lilly öffnet sich Tia nach und nach.Für m...
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In 9 Minuten überzeugen? Klar!

Meine persönliche Lieblingsrubrik sind die Kurzfilme der Berlinale. Denn Kurzfilme sind etwas ganz Besonderes. Man sitzt zwar ungefähr 110 Minuten im Kino, fühlt sich allerdings an keiner Stelle gelangweilt. Die Berlinaleshorts sind immer abwechslungsreich und voll von künstlerischer Dramaturgie. Selbst wenn man sich nicht für jeden Film begeistern kann, ist trotzdem von sieben Filmen für jeden etwas dabei, wovon man sich gefesselt oder berührt fühlt. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie sehr kurze Clips von 9-15 min. überzeugen können, wie schnell man sich in die Handlung einfinden kann. Da die Filmzeit eben so kurz ist, muss ein spannender, außergewöhnlicher Handlungsstrang porträtiert werden. Die Mischung des Programms „Kurzfilme 1“ (14+) halte ich für äußerst gelungen, da Animationen,...
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Strike a pose, be a freak!

Als ich kurz vor der Berlinale das Generation Programm las und mir überlegte, welche Filme ich schauen will, entschied ich mich zwar für Freak Show, aber wirklich angetan war ich noch nicht. In der Regel sind die Filmbeschreibungen in den Berlinale-Programmen immer toll geschrieben. (Meiner Meinung nach, ist das eine Kunst für sich!) Aber die Beschreibung dieses 14Plus Films konnte mich weder total begeistern, noch konnte sie mich abschrecken. Am Tag davor hörte ich aus meinem Team, dass der Film toll sei und ging dementsprechend mit freudigen Erwartungen in die Vorstellung. Und ich wurde nicht enttäuscht...!"Freak Show" ist ein Film, der mich vom ersten Moment an in die Welt von Billy Bloom entführt. Einem Jungen, der es liebt sich extravagant zu (ver-)kleiden und ein Faible für's Schmink...
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10 Dinge, die zur Berlinale dazugehören

Es gibt viele Dinge, die zur Berlinale dazu gehören, hier sind 10 davon.1. Der "Berlinale-Trailer", mit dessen Sternenregen man in die Berlinalefilme eintaucht.2. Die "schönsten" Warteschlangen des Jahres.3. Ständig auf Achse mit Shuttle Bus, U-Bahnen und zu Fuß.4. Die erhellenden, spannenden, oft auch lustigen Publikumsgespräche.5. Die "Hardcore"-Berlinalegänger, die jedes Jahr dabei sind.6. Ticketstapel, wie man sie nur während der Berlinale für normal halten kann.7. Das "Rote-Teppich-Meer". 8. Kinosäle, in denen man sich fast so wohl fühlt, wie im eigenen Wohnzimmer.9. Sich mit Berlinale-begeisterten Freunden treffen und Kinofreunden aus aller Welt begegnen.10. Die Sektion Generation, die Alt und Jung in Begeisterung vereint. 16.02.17, Mia
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maorischer Ausdruckstanz? -der "Haka"

Nach dem Film “Poi E”, der Filmstreifen über den Ohrwurmsong mehrerer Generationen aus Neuseeland, fing auf einmal eine Frau im Stehen bei wilden Gestiken an, laut etwas Unverständliches zu rufen.Anfangs dachte ich schon, dass eine verrückt gewordene Zuschauerin von allen Geistern verlassen wurde und deswegen auf Fantasiesprache herumschreit, aber als der Regisseur und ein anderer Mann in den Sprechgesang miteinstimmte, atmete ich auf und wusste, dass das eine Bedeutung für das Volk der Maori haben muss.Ich fand das auf eine Art und Weise so faszinierend, dass ich sogar Gänsehaut bekam. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht genau wusste, was es damit sich auf sich hatte, war ich von der mutigen Aktion beeindruckt und emotional berührt.Später traf ich zufällig die Frau an dem Lieblingst...
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So fern von der Realität

Am Anfang des Filmes fällt mir auf, dass ich gar nicht auf einen animierten Langfilm bei Generation eingestellt bin. Man kennt es von den Kurzfilmen, aber ein Langfilm... Ich lasse mich dennoch darauf ein und bin zunächst angetan von der interessanten Art und Weise einen Film künstlerisch zu gestalten. Dieses Gefühl verlässt mich zwar während des ganzen Film nicht, aber...Der Film ist etwas für wahre Comicfans, die auch mit den größten Absurditäten im Film glücklich sind. Ich, die animierte Langfilme selten gut findet und sich meist danach nach einem Film mit echten Menschen sehnt, ich bin es, die sich nicht so wirklich mit diesem Film anfreunden kann. Er konnte mich also nicht so Recht vom Gegenteil überzeugen. Denn er geht Wege, die in Comics und Comicfilmen möglich sind, mein Gedanke is...