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Autismus – mehr als nur ein Klischee!
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Autismus – mehr als nur ein Klischee!

Ein Mensch, der sehr in sich gekehrt wirkt, sich nicht anfassen lässt und kaum mit der Außenwelt kommunizieren kann. Das ist das Bild, das viele Menschen von Autist*innen haben. Aber Autismus ist deutlich vielfältiger. Deshalb wird heute meist der Begriff Autismus-Spektrum-Störung verwendet. Denn Autismus erstreckt sich von geistiger Behinderung und kaum ausgeprägter Sprache bis hin zu Hochbegabung mit voll entwickelter Sprache. Ein Hauptmerkmal sind Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Aber wie äußert sich die genau? Für Andere wirkt es häufig als ob Autist*innen in ihrer eignen Welt leben: zurückgezogen, schweigsam, wenig Kontaktverhalten. Aber es gibt auch Autist*innen, die distanzlos und eigenartig in ihrem Kontaktverhalten wirken. So reden einige Autist*inne...
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Die Wünsche zweier alleingelassener, ausgestoßener Kinder

Die kleine Sun ist sehr einsam: in ihrer Klasse wird sie gemobbt, ihre Eltern arbeiten den ganzen Tag in der Fabrik und nach der Schule muss die Zehnjährige auch noch auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Als endlich die Sommerferien beginnen, scheint auch noch der letzte Traum zu platzen: für die lang ersehnte Reise ans Meer fehlt das Geld. Doch dann taucht die selbstbewusste Jia auf und freundet sich mit ihrer neuen Klassenkameradin an. Die beiden verbringen eine glückliche Ferienwoche miteinander, bis Jia sich plötzlich komisch benimmt und sich immer mehr von Sun zurückzieht. In ihrem Langfilmdebüt erzählt die koreanische Regisseurin Yoo Ga-eun, die 2014 den gläsernen Bären für ihren Kurzfilm Sprout gewann, von den Wünschen zweier alleingelassener, ausgestoßener Kinder. KOR 2016, Gene...
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What’s in the Darkness

Qu ist ein sehr neugieriges Mädchen, das sich für andere Dinge interessiert als ihre Eltern und Lehrer es gerne sehen würden. So folgt sie zum Beispiel ihrem Vater zu seiner Arbeit als Polizist und Kriminalist, beobachtet ihn während er die Leichen junger, kurz vor ihrem Tod vergewaltigter Frauen fotografiert und lauscht an den Türen der Besprechungsräume. Als aber ihre beste Freundin eines Tages nach dem Unterricht verschwindet, beginnt auch sie sich Sorgen zu machen. Doch ihr jähzorniger, oft sehr liebloser und überarbeitet Vater, der sie zu einer "richtigen" Frau erziehen will, trägt nicht gerade dazu bei, dass sich die starrköpfige Jing Jing nicht nach dem möglichen Mörder umsieht. © Kong Desheng What's in the Darkness ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, den Wunsch anders zu...
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Selbstzweifel und der große Traum vom Tanzen

Eigentlich träumt der zwanzigjährige Tu von einer Karriere als Hip-Hop Tänzer, doch dann bekommt er von seinem Vater ein Ultimatum von sechs Wochen gestellt, um sich endlich einen "richtigen" Beruf auszusuchen, sonst droht ihm elterlich verordneter Armeedienst.Als der junge Maori wider Erwarten tatsächlich zum Casting bei einer der berühmtesten Hip-Hop Crews Neuseelands eingeladen wird und dort seinem Traum immer näher zu kommen scheint, muss er sich zwischen seiner ungewissen Tanz-Karriere und seinem alten Leben entscheiden.Nach maorischer Tradition hat immer der älteste Mann in der Familie das Sagen und so wird Tu in Vorbereitung auf sein zukünftiges Leben als Soldat jeden Morgen um vier Uhr dreißig vom Vater für die gemeinsame Sporteinheit aus dem Bett gequält. Viel zu sagen haben sic...
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Anderthalb Wochen Berlinale – Ein kleiner Rückblick

Überall sieht man sie. Die berühmt berüchtigten Bären. Überall unterhalten sich die Menschen über die besonderen Filme, die besonderen Kinoerlebnisse, die doch so anders sind, als die, die man sich zuhause zur Unterhaltung anschaut. Es sind meistens Filme, über die man lange nachdenken muss, bevor man sie vollends versteht. Es sind Filme, die einen mitnehmen und einen für kurze Zeit in eine andere Welt versetzen. Als Journalist muss man auf der Berlinale sehr schnell sein. Noch während des Filmes muss man sich Fragen über die Handlung und die Ästhetik überlegen, um nach der Vorführung die Regisseure und Schauspieler dazu zu interviewen, die Gespräche noch in der U-Bahn auswerten und und dann zuhause in die Tasten hacken, damit die Leser möglichst schnell diese speziellen Informationen erha...
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Regenbogen

Pari und ihr kleiner Bruder Chotu, der blind ist, sind unzertrennlich. Seid ihre Eltern nicht mehr leben, kommen sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel unter. Die Tante kann nichts mit den Kindern anfangen, verabscheut sie sogar und der Onkel kann sich schlecht um sie kümmern. Pari kümmert sich zu jeder Stunde um Chotu, selbst, wenn die beiden sich streiten, und sie wünscht sich so gerne, dass ihr Bruder wieder sehen kann. Durch ein Plakat, auf dem der Schauspieler Shah Rukh Khan abgebildet ist, macht sich Hoffnung in Pari breit. Wenn nicht dieser Mann ihrem Bruder helfen kann, wer dann? Schließlich erfährt sie, dass Shah Rukh Khan 300 Kilometer entfernt einen Film dreht und sie macht sich, mit ihrem Bruder zusammen, auf eine aufregende Reise.Dieser wundervolle Kinderfilm, produziert von Nage...
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Cloro

© Michele Paradisi Cloro ist ein Filmdebüt ganz besonderer Art, dass der Regisseur Lamberto Sanfelice produziert hat. Die 17-jährige Jenny tut alles dafür, um bei den Meisterschaften im Synchronschwimmen dabei sein zu können - doch muss sie gleichzeitig für ihre Familie sorgen. Die Mutter ist verstorben, der Vater ist in seiner Trauer eingeschlossen, verliert seine Arbeit, kann das Haus nicht mehr bezahlen. So kehren sie in seine Heimat zurück und leben in eine kleinen Holzhütte an einer Sesselliftstation, wie Jenny hofft, vorübergehend. Sie versorgt Vater und Bruder, verdient etwas Geld als Zimmermädchen in einem nahen Berghotel. Dort geht sie auch nachts heimlich zum Trainieren in das hoteleigene Schwimmbad. Was jedoch nicht lange unbeobachtet bleibt...„Traumhafte Unterwasserbilder von ...
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Musik, Hipster und Fragwürdigkeit

‚God Help The Girl‘ war dieses Jahr der Startschuss für die Berlinale Generation 14+. Eve, eine junge, magersüchtige Frau, klettert aus dem Fenster ihrer Klinik. Singend läuft sie durch die Stadt, besucht ein kleines Konzert und lernt den Gitarristen James kennen. Bis auf ihren Stil und ihre Liebe zur Musik sind die beiden sehr unterschiedlich. Er ist schüchtern und unauffällig, sie braucht nur wenige Minuten, um sogar einen Türsteher zu beeinflussen. James augenblicklich entflammte Liebe zu der schönen Unbekannten bleibt jedoch unerwidert. Trotzdem bildet sich eine Freundschaft, die auf Musik, Unternehmungen und schließlich dem Gründen einer Band aufbaut.Das Musical ist frisch und unterhaltsam. Frisch und unterhaltsam? Zwei Kriterien, die ich nicht automatisch einer Geschichte über eine...