Author: Sarah

Bereits als Kind besuchte Sarah mit ihrer Mutter und Schwester gemeinsam die Berlinale. Seitdem ist Berlinale Generation ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Im Rahmen des Berlinaleprojekts "Junge Journalisten" konnte sie erste Festivalluft schnuppern. 2013 gründete sie mit weiteren Berlinaleenthusiast:innen die freien Generation Reporter:innen. Außerhalb der Berlinale studiert Sarah aktuell im Master in Aachen, spielt E-Bass in einer Band und geht wahnsinnig gerne bouldern.
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Violence is our Only Option

Brief English version below. Wie weit würdest du gehen, um für deine Freiheit zu kämpfen? Würdest du zu hochgefährlicher Gewalt greifen, in dem Wissen, dass Unschuldige (oder sogar du selbst) dafür mit ihrem Leben bezahlen könnten?Diese Fragen stellt man sich nun. Und wenn die Antwort zu der letzten Frage „nein“ lautet, dann folgt daraus nun das Entsetzen, wie um Himmels Willen es dazu hatte kommen können, dass ein sechzehnjähriger Junge sich dazu getrieben sah, Bomben zu legen, um seinen revolutionären Willen erreichen.Wer meinen Hintergrundartikel zu Corbo gelesen hat, der weiß vielleicht, dass ich mich in den letzten Tagen - seit ich die Beschreibung für Corbo zum ersten Mal gelesen hab - sehr für das Thema der stillen Revolution in Kanada begeistern konnte und generell sehr angetan war...
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Ist das Leben wirklich vorbei, wenn man im Rollstuhl sitzt?

Nadine Maas © Key Film / Coin Film Nena ist ein unglaublich berührender Film. Nenas Vater (gespielt von Uwe Ochsenknecht) sitzt seit Jahren querschnittsgelähmt im Rollstuhl und sieht im Leben für sich keinen Sinn mehr. Am liebsten würde er sich umbringen. Tatsächlich hat er es bereits einige Male versucht, doch ironischerweise kam ihm auch hierbei seine Behinderung in den Weg. Alleine kann er es einfach nicht schaffen. Nena wurde diese traurige Wahrheit lange Zeit vorenthalten, vermutlich in dem Glauben, dass sie es nicht schaffen würde, diese Situation zu verkraften. Als sie es doch erfährt, ist sie total entsetzt. Sie liebt ihren Vater über alles und möchte ihn nicht verlieren. Aber natürlich wünscht sie sich für ihn, dass er glücklich ist. Im Endeffekt muss sie sich eingestehen, dass, ...
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Stella

Brief English version belowMagersucht ist ein sehr ernstes Thema, das in unserer Gesellschaft zwar thematisiert aber bei weitem nicht ausreichend behandelt wird. Die Dramatik dieser Krankheit und die damit verbundene Hilflosigkeit aller Beteiligten wird in dem Film Stella beeindruckend dargestellt. Katja, die große Schwester von Stella, ist eine wahnsinnig talentierte Eiskunstläuferin, die tagtäglich übt, um Profi zu werden. Doch sie hat ein Problem. Sie leidet an Anorexie, also Magersucht, will es selbst allerdings nicht wahrhaben und möchte auch nicht, dass irgendjemand es erfährt. Denn so wäre, denkt sie, ihre Eiskunstlaufkarriere und generell ihr ganzes Leben in Gefahr. Durch einen Zufall findet Stella heraus, was für Probleme Katja hat. Doch Katja verbietet ihr mit irgendwem darüber z...
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You’re Ugly Too

Brief English version below. „So wie ich bin“ wurde bereits frühzeitig auf dieser Berlinale als einer der potenziellen Gewinnerfilme gehandelt und ich muss sagen: Ich verstehe wieso. Mit seiner durchaus ernsten Thematik und seinem trotz dieser Dinge witzigen Charme hat er einiges, was ihn für einen guten Berlinalefilm qualifiziert. Er ist ruhiger als viele Filme (tatsächlich wurden im Abspann nur drei Lieder erwähnt) und geht mehr auf die Emotionen ein und auf die Art, wie die beiden Hauptdarsteller miteinander umgehen; wie sie in dieser eigenartigen Situation aufeinander zukommen und letztendlich nur hoffen können, gemeinsam leben zu dürfen und in sich gegenseitig eine Familie zu finden. Der Film ist abwechslungsreich und unterhaltsam. Lauren Kinsella als Stacey ist einfach nur cool un...
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So trostlos und dennoch voller Hoffnung

Brief English version below. SchneepiratenIn so ziemlich jedem Aspekt ein trostloser Film. Dies bedeutet auf keinen Fall, dass er schlecht war. Trostlosigkeit war lediglich die Grundstimmung, die sich durch den ganzen Film zog. Es begann bei der Landschaft, die nur graue, schwarze und weiße Farbtöne enthielt. Diese haben höchstwahrscheinlich die damalige Wirklichkeit sehr gut wiedergegeben. Die Handlung als zentraler Aspekt des Filmes verkörperte ebenfalls diese Trostlosigkeit.Die Situation, in der sich die drei Protagonisten Serhat, Gurbuz und Ibrahim befinden, klingt alles andere als rosig. Sie leben in dem kleinen Dorf Kars, das einen der härtesten Winter aller Zeiten erlebt. Noch dazu bekommen die Bewohner des Dorfes Tag für Tag zu spüren, was für Folgen eine Militärdiktatur mit sich b...
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Ein paar kleine Veränderungen

Die Eröffnung von KPlus und 14Plus Und endlich war es wieder so weit: Heute (oder eher gestern, da ich es nicht schaffen werde den Artikel vor Mitternacht hochzuladen), am 6. Februar 2015, wurde auch in den Sektionen Generation KPlus und 14Plus die 38. Generation der 65. Berlinale eröffnet. Welch ein tolles Gefühl wieder hier zu sein im Haus der Kulturen der Welt, der Vorstellung der Jurys zuzusehen und endlich seit nunmehr fast einem Jahr wieder einen Film auf der Berlinale zu schauen. Noch schöner ist es, beide Eröffnungen, K- und 14Plus, zu erleben, da man den Ablauf nun gleich nochmal erleben kann, falls es einem beim ersten Mal nicht gereicht hat.Doch nicht alles ist vertraut. Tatsächlich haben sich ein paar Dinge verändert. Zuallererst gibt es nun ganz wunderbare Scanner, sodass jed...
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Die stille Revolution

English version belowSeit ich die Beschreibung für den Film Corbo zum ersten Mal las, bin ich begeistert. Ich bin mir sicher – jedenfalls so sicher wie man sich bei Berlinalefilmen eben sein kann – dass dieser Film versprich toll zu werden.Als akkreditierte Person bieten sich einem allerlei Möglichkeiten. Allem voran die Pressemitteilungen. Für Corbo bedeutete dies glücklicherweise einen besonders dicken DIN A4 Stapel Blätter, ein Interview mit dem Regisseur Mathieu Denis über den tragischen Hintergrund zu diesem Film sowie eine Zusammenfassung aller wichtiger beteiligter Schauspieler beinhaltend (übrigens ist der zweite männliche Hauptdarsteller Antoine L’Écuyer der Schauspieler des Protagonisten aus „Ich schwör’s, ich war’s nicht“, der 2009 auf der Berlinale in Generation KPlus gezeigt w...
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Publikumsliebling 14Plus

Da wir in den vergangenen Jahren häufiger mal festgestellt haben, dass die Meinung zwischen Publikum und Jury bei 14Plus weit auseinander gehen können (man denke nur an Lal Gece vor 2 Jahren, das beim breiten Publikum auf keine besonders positive Resonanz gestoßen ist), haben wir uns in diesem Jahr dazu entschlossen, selbst einen "Preis" zu verleihen. Und zwar den PublikumslieblingVor der Preisverleihung von 14Plus haben wir hierfür diverse Leute aus dem Publikum nach ihrem persönlichen Liebling gefragt. Die Tendenz war recht eindeutig. Since Jury and audience often do not share the same idea of which movie should win the price we decided to have our own award: The Darling of the Public. Before the 14Plus presentation of prizes we asked several different people from the audience which m...
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Kurzfilme 2 Kplus

Das schöne an Kurzfilmprogrammen ist, dass sie uns in kurzer Zeit in die unterschiedlichsten Welten entführen. Dergleichen gab es auch bei den Kurzfilmen 2 im Kplus-Programm. So zeigte beispielsweise der erste Film den sehr langen Schulweg, den ein Mädchen in der Türkei zurücklegen muss, in einem anderen Kurzfilm aber geht es um Kinder aus Ungarn, die sich auf den Weg in ein neues Leben machen und der Film „Kinder der Erde“ führte uns schließlich nach Südamerika.Die Filme waren allesamt sehr berührend und zeigten meist wunderschöne Landschaftsaufnahmen. Allerdings waren sie durchaus auch anspruchsvoll. Ich frage mich daher, ob sich diese Kurzfilme für das größtenteils aus 9-Jährigen bestehende Publikum so gut eignen. Zwischen diversen Kindern sitzend, hörte ich während der Filme immer wie...
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Jack

Jack (10) und sein kleiner Bruder Manuel, der wahrscheinlich so um die 6 Jahre alt ist, leben mit ihrer 25 Jahre alten Mutter Sanna in Berlin. Sanna ist nie da, im Grunde müssen Jack und Manuel alleine klar kommen. Jack kümmert sich liebevoll um seinen kleinen Bruder und wirkt bereits sehr reif für sein Alter. Durch einen Unfall kommt das Sozialamt mit ins Spiel. Es wird besprochen, dass Jack von nun an im Heim leben soll und nur in den Ferien und am Wochenende zu Sanna darf, der kleine Manuel allerdings bleibt vorerst bei ihr. Als Sanna Jack in den Ferien nicht abholt und er auch noch einen Jungen aus dem Heim als Verteidigungsmaßname so sehr verletzt hat, dass er sich nicht sicher ist, ob er noch lebt, beschließt er abzuhauen. Er kehrt zurück zur Wohnung der Mutter, doch sowohl Sanna als...