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Mord; Völkermord
 – Hass in Deutschland und Ruanda
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Mord; Völkermord
 – Hass in Deutschland und Ruanda

Mord ist spannend, Mord fasziniert, Mord begeistert.In Martin Scorseses Mafia-Filmen warten wir gebannt auf das nächste brutale Verbrechen, bei Quentin Tarantino lachen wir herzhaft über blutige Orgien der Gewalt. Makaber gesagt: Von Mord können wir nicht genug kriegen. Dabei fürchten wir uns doch so sehr vor dem Tod. Oder ist unser ungebändigte Voyerismus in einem tiefenpsychologisch erklärbaren Abwehrmechanismus begründet? Ruanda 1994. Innerhalb von sechs Wochen werden über 800.000 Menschen ermordet.Riesige Massengräber, Mahnmahle aus Totenköpfen. Die Bilder sind grausam.Ich darf sie abschalten, das ruandische Volk wird das nie können. Bei den Terroranschlägen im hessischen Hanau am Mittwoch kamen neun Menschen ums Leben.„Neun, das sind doch keine 800.000“, mag jetzt manch einer denken. ...
Animationsarten in der Filmwelt
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Animationsarten in der Filmwelt

Animationsfilme – egal ob als Kind, Jugendlicher, oder Erwachsener, jeder kennt- und liebt Sie. Einfach mal in eine andere Welt eintauchen ohne sich um die Sorgen der diesen zu kümmern. Klar geht so etwas heutzutage auch mit Effekten in großen Blockbustern, aber nie funktioniert es so gut wie bei Animationsfilmen. Denn hier gibt es keine Regeln. Alles was die Physik vorgibt kann ignoriert werden und so können neue Welten aus dem Nichts entstehen. Doch welche Animationsarten gibt es überhaupt? Und wie haben sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt? In diesem Hintergrundartikel erfahrt ihr es. (Ich beziehe mich nur auf die bekanntesten Animationsarten) Fangen wir als erstes an mit der ältesten aller Animationsarten: dem Zeichentrickfilm. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, gehört d...
Eine Reise durch die queere Geschichte
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Eine Reise durch die queere Geschichte

Wer heutzutage in den sozialen Medien unterwegs ist, dem begegnen immer häufiger Outings aller Art und das gute Gefühl entsteht, dass sich immer mehr Menschen frei ausleben können, die Teil der queeren Community sind - also alle, die von der „gesellschaftlichen Norm“ abweichen. Auch bei der Berlinale beschäftigen sich dieses Jahr wieder einige Filme mit dem Finden und Austesten der eigenen Sexualität, den Grenzen und Übergängen von Geschlechterkonstrukten und der Geschlechtsidentität. Die LGBTQ+ Community scheint größer und akzeptierter denn je, und grade das nehmen leider immer noch einige zum Anlass, um zu behaupten, Outings seien ein Trend; etwas außer männlich und weiblich gäbe es doch gar nicht und alle, die sich nicht mit den Normen, nach denen sich unsere Gesellschaft ausrichtet, id...
LGBTQ+ Terminologie
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LGBTQ+ Terminologie

In unserer sich ständig verändernden Welt, die glücklicherweise immer inklusiver und offener gegenüber Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft wird, kann es manchmal schwierig sein, mit den zahlreichen Begriffen, die mit dem Thema einhergehen, Schritt zu halten. Da ich viele Menschen kenne, die sich selbst auf verschiedene Weise als queer definieren, mich aber bisher selbst als heterosexuell und cisgender identifiziere, überfordert es mich manchmal ein wenig, nichts durcheinander zu bringen und vor allem niemanden mit meinem mangelnden Wissen über seine sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität zu verletzen.Um Menschen wie mir und anderen, denen die LGBTQ+-Terminologie noch weniger geläufig ist, zu helfen, habe ich einen kleinen Leitfaden zusammengestellt. Bitte beachtet, dass ich z...
Stacheldraht und Plastikblumen – Fragmente aus der Ukraine
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Stacheldraht und Plastikblumen – Fragmente aus der Ukraine

2017 präsentierte die Berlinale im Rahmen des Generation 14+ Programms den ukrainischen Dokumentarfilm „Shkola nomer 3“. Drei Jahre später ist mit „The earth is blue as an orange“ erneut ein Film im Programm, der Einblick in das Leben im Donbas - dem Grenzgebiet zwischen Ukraine und Russland - gibt. Denn auch wenn die Medienpräsenz nachlässt, der Krieg an der Grenze geht weiter. Der folgende Text ist eine Medienmitschrift: eine Kollage aus aktuellen Facebook-Posts von Menschen, die ich 2017 auf meiner Reise in die Ukraine kennengelernt habe. Es ist der Versuch die Gefühle von Menschen zu vermitteln, die ich als Außenstehende nicht in Worte fassen kann. So entsteht dieses aktuelle Zeitbild, ergänzt durch Analogaufnahmen, die während meiner Reise entstanden sind.STACHELDRAHT UND PLASTIK...
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Menschsein

Zwei Jahre ist die letzte Berlinale nun für mich her und während der Potsdamer Platz schon von Journalisten und anderen Akkreditierten wimmelt, beginnt mein Herz vor lauter Vorfreude zu rasen. Die ganzen letzten Wochen waren einerseits mit Prüfungsstress und Lernerei gefüllt, andererseits mit sämtlichen Vorbereitungen, wie wir sie immer für unser Lieblingsfilmfestival treffen: Teambesprechungen, Bekanntmachung mit der neuen Pressekoordinatorin Bernadette, die wir schon bei der ersten Email ins Herz schließen, Anmeldungen für die Akkreditierungen, Ticketbestellungen für unsere Nichtakkreditierten und dieses Jahr insbesondere: Vorbereitungen und Workshops für unsere Neuzugänge. Insgesamt sind es vier neue Gesichter, die uns dieses Jahr tatkräftig unterstützen werden, alle zwischen 13 und 14 ...
Interview with Xue Bai, director of»Guo Chun Tian« (»The Crossing«)
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Interview with Xue Bai, director of»Guo Chun Tian« (»The Crossing«)

Vincent & SarahLast Thursday, Sarah and I had the chance to meet Xue Bai, director and screenwriter of this year's Generation 14plus contribution »Guo Chun Tian« (»The Crossing«) in her apartment.Freie Generation Reporter: Miss Bai, you grew up in the border city Shenzhen. How did you experience the divide of China and Hongkong when you were a child? How did this maybe change over time?Xue Bai: Good question. Actually, I was six years old when we moved to Shenzhen. The city is very close to Hongkong. There is just one river in between. We speak the same language, we eat the same food, we drink the same water. As a child, I listened music, watched movies and saw TV programs from Hongkong. So, for me there has always been a deeper connection instead of a divide.In 1997, Hongkong became a spe...
Die Schießerei, die Norwegen erschütterte
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Die Schießerei, die Norwegen erschütterte

For English Version22. Juli 2011, später Nachmittag auf Utøya, Norwegen. Das Sommercamp der Jugendgruppe AUF, die mit der regierenden Labour Party assoziiert wird, ist im vollen Gange. Knapp 600 Jugendliche nehmen Teil. Dass anderthalb Stunden später 69 tot und mindestens 110 verletzt sind, ahnt noch niemand.Campleiterin Monica Bøsei empfängt einen Besucher auf der Insel, der sich als Polizeibeamter Martin Nilsen ausgibt. Als sie misstrauisch wird und den Sicherheitsdienst informiert, findet Anders Behring Breivik sein erstes Opfer im Utøya-Massaker. SourceKeine zwei Stunden zuvor hatte er bereits eine Bombe im Osloer Regierungsviertel deponiert, bestehend aus etwa 950 kg Düngemittel und anderen Chemikalien, die er über Monate hinweg für diesen Zweck angeschafft hatte. Es starben 8 Mensche...
Brasilien – Ein Land in den Händen eines Rechtsextremen
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Brasilien – Ein Land in den Händen eines Rechtsextremen

For English Version Der brasilianische Dokumentarfilm Espero tua (re)volta aus dem diesjährigen 14 + Programm begleitet Jugendliche, die als Teil der wachsenden Protestbewegung des Landes gegen die schlechte Bildungssituation, Rechtsextremismus und Ungerechtigkeit auf die Straße gehen.Der wachsende Aktivismus ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt wie schlecht die soziale und wirtschaftliche Situation Brasiliens ist. Das Land steckt seit 2014 in einer schweren Wirtschaftskrise. Steigende Arbeitslosigkeit, Korruption und wachsende Kriminalität sind die Folgen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. Die Bildungssituation ist miserabel und viele Familien können sich nicht leisten ihre Kinder in die Schule zu schicken. In den Favelas (Slums) der Großstädte geht nur jedes achte Kind zur S...
Zwischen Gesellschaftskritik und Zensur
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Zwischen Gesellschaftskritik und Zensur

For English VersionInterview mit dem Filmteam von "Hendi va Hormoz"Nach der letzten 14-Plus Premiere von „Hendi & Hormoz“ am Donnerstagabend hatten Liv und ich am Freitagvormittag die Möglichkeit das Filmteam auf ein Interview am Zoopalast zu treffen. Wir betreten die Zoolounge, in der im Hintergrund leise Jazzmusik läuft und werden freundlich von der Generation Gästebetreuerin empfangen und zum Filmteam geführt. Alle begrüßen sich gegenseitig, neben dem Regisseuren Abbas Amini ist noch die künstlerische Leiterin des Filmes da, außerdem zwei weitere Frauen, die wohl nicht direkt zum Filmteam gehören, wovon sich eine allerdings als Schwester des Regisseuren herausstellt. Schnell sehen wir, dass wir ein kleines Kommunikationsproblem haben werden, da niemand von uns Farsi oder Französisch...