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Ein misslungenes Experiment

Was der Titel „Violet“ mit diesem merkwürdigen Film zu tun hat, habe ich erst im Publikumsgespräch erfahren. Die Farbe Violet ist die letzte Farbe die das menschliche Auge sehen kann, danach kommt Ultraviolet und diese Farbe kann das Menschliche Auge nicht aufnehmen. Der Film versucht zu beschreiben wie man in schock dinge sieht, die nicht da sind und wie man die Welt um sich herum aufnimmt wenn man etwas Schreckliches erlebt hat. Jesse ist dabei als sein Freund erstochen wird, er ist im totalen schock.Das besondere an diesem Film ist der Ton und die Kamera. Im gesamten Film wird nur ein Lied gespielt, das Lied „Violet“ Sonst herrscht totale stille, keine Dialoge fast keine Geräusche, nichts. Man sieht ein Auto eine Straße entlang fahren, zuerst hört man gar nichts und dann wird das Geräus...
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Tauch ein!

„Il Sud e niente“ ist ein Film über die Trauer einen Menschen zu verlieren. Grazias Vater hat nie erzählt was mit ihrem Bruder passiert ist. Eines Abends kam er Nachhause und meinte er sei tot. Seit diesem Abend wird nie mehr über den Bruder gesprochen. Nur mit ihrer Großmutter kann Grazia noch über ihren Bruder reden, wie er war und was sie zusammen erlebt haben.  „Einmal hat er dir ein wunderschönes Prizessinenkleid angezogen und dich mit zum Strand genommen. Ihr seid in das Boot gestiegen und losgefahren. Du warst so begeistert... du bist rum gesprungen und im Boot hin und her gerannt. Aber plötzlich bist du über Bohrt gefallen. Dein Bruder ist sofort ins Wasser gesprungen. Er hat gesucht und gesucht, aber er konnte dich nicht finden. Am Ende warst du es, die ihn gefunden hat. Du ...
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What we do in the Shadows

short english version belowWhat We Do in the Shadows ist eine unglaublich lustige “Dokumentation”. Sie zeigt das alltägliche Leben von Vampiren und mit welchen Schwierigkeiten sie sich herumschlagen müssen. Werwölfe zum Beispiel, natürlich auch Beziehungsstress oder aber auch etwas ganz natürliches wie das Sonnenlicht. Das ganze ist dabei so realistisch gefilmt, dass man fast vergessen könnte, dass es sich hierbei nicht um eine richtige Dokumentation handelt. Dieser Film hat das Publikum begeistert zurückgelassen. What We Do in the Shadows ist abwechslungsreich und sehr originell. Es ist beeindruckend, wie detailliert der Regisseur an den Film herangegangen ist. Zum Beispiel, dass Vampire im Spiegel nicht gezeigt werden. Solche Details sorgen für eine gute Stimmung. Bei diesem Film hat ma...
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"Alantida" ruhig, aber nicht langweilig

Lucia steht jeden morgen früh auf und geht schwimmen. Wenn die anderen Leute kommen geht sie. Zuhause hat viel zu tun, um es an die Uni zu schaffen, muss sie viel lernen. Ihre Eltern sind nicht zuhause und ihre kleine Schwester hat sich den Fuß gebrochen. Sie liegt den ganzen im Bett und kommandiert herum: „Du holst mir jetzt sofort ein Eis“ „Luciaaaa, mehr Eis!!!“ Irgendwann mal wird es Lucia zu viel, sie nimmt das Auto und fährt los...Dieser Film spielt nur an einem einzigen Tag. Abwechselt sieht man was die beiden Schwestern an diesem einen Tag erleben. „Alantida“ ist ein ruhiger Film. Ich würde ihn als „ganz nett“ beschreiben. Es nicht so, dass man sich langweilt, aber ein bisschen mehr Action würde dem Film nicht schaden. Es hat auch etwas an sie, dass der Film nur über einen Tag geh...
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Musik, Hipster und Fragwürdigkeit

‚God Help The Girl‘ war dieses Jahr der Startschuss für die Berlinale Generation 14+. Eve, eine junge, magersüchtige Frau, klettert aus dem Fenster ihrer Klinik. Singend läuft sie durch die Stadt, besucht ein kleines Konzert und lernt den Gitarristen James kennen. Bis auf ihren Stil und ihre Liebe zur Musik sind die beiden sehr unterschiedlich. Er ist schüchtern und unauffällig, sie braucht nur wenige Minuten, um sogar einen Türsteher zu beeinflussen. James augenblicklich entflammte Liebe zu der schönen Unbekannten bleibt jedoch unerwidert. Trotzdem bildet sich eine Freundschaft, die auf Musik, Unternehmungen und schließlich dem Gründen einer Band aufbaut.Das Musical ist frisch und unterhaltsam. Frisch und unterhaltsam? Zwei Kriterien, die ich nicht automatisch einer Geschichte über eine...
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Wo ist Papa?

 „Ciencias Naturales“ (Naturkunde) von Matías Lucchesi behandelt ein altbekanntes Berlinale-Kplus-Thema. Ein Elternteil, in diesem Fall der Vater, ist schon seit langem verschwunden und hat keinerlei Kontakt zu der Familie. Lila's Mutter kann den Wunsch ihrer Tochter, den Vater kennen zu lernen, nicht verstehen. Lila lässt sich aber nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Sie versucht mehrere Male aus einem Internat abzuhauen, bis ihre Lehrerin beschließt, sich mit ihr auf die Suche nach dem Vermissten zu begeben.Ab da ist der Film eine Art Roadmovie, denn die Spur des Vaters führt die beiden durch verschiedene Orte. Diese Tatsache macht die Geschichte etwas abwechslungsreicher und auch die Bilder profitieren davon. Die Hauptdarstellerin Paula Hertzog setzt ihre Rolle gut um, zumal es ers...
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Die Jungs von "Mari Pepa"

Eigentlich wollte ich diesen Film gar nicht sehen. In der Beschreibung klang er ziemlich langweilig, aber ich wurde überrascht. Sehr sogar!„Mari Pepa“ heißt die Band die Alex und seine Freunde gegründet haben. Mari steht für Marihuana und „Pepa“ für das weibliche Geschlechtsorgan. Bisher kann die jung Punkband genau ein Lied spielen: „I wanna cumb in your face, Natascha“ heiß es.Mit sehr viel Charme und ganz viel Natürlichkeit bekommt man Einblick in das Leben der Jugendlichen. Sie träumen davon eine Band zu sein. Aber wie es nun mal so ist... das erste Lied kommt schnell, aber das zweite ist umso schwerer zu schreiben. Die vier Freunde haben es nicht leicht und jeder hat seine Probleme. Schule, Arbeit, Mädchen... Einer der Jungs bekommt eine Freundin und hat keine zeit mehr für die Freun...
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Publikumsgespräch bei Galore

Großer Applaus im HHW. Alle sind gerührt. Hier und da sieht man ein Taschentuch aufblitzen und Leute verlegen Tränen aus dem Gesicht wischen.Maryanne bittet den Regisseur Rhys Graham und sein Team auf die Bühne.Wie immer stellt sie die erste frage:Ich habe den Film ja jetzt zum zweiten Mal gesehen und musste daran denken, dass viele Teenager die auf dem Land in Australien aufwachsen oft weg wollen. Ich habe mich gefragt ob es bei dir genauso war? Zuerst möchte ich euch allen danken, es überwältiget euch alle hier zu sehen. Ja, ich bin auch weg vom Land als ich ein Teenager war. Aber irgendwann bin ich zurückgekommen und habe Fotos gemacht und gefilmt, es liegen so viele Erinnerungen an dem Ort, an dem man aufwächst. Man will immer gerne zurück, und es ist merkwürdig für mich keinen O...
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Die Bankenkrise in Ecuador

In Feriado geht es um die Bankenkrise Ecuadors im Jahre 1999. Da ich bisher gar nichts über dieses Thema wusste, entschloss ich mich dazu, ein wenig nachzuforschen. Doch ich hatte dabei nicht berücksichtigt, dass bereits im Publikumsgespräch angesprochen wurde, dass dieses Thema in Ecuador nicht sehr gut gelitten ist und generell kaum darüber gesprochen wird. So ist es nun auch nicht wunderlich, dass im Internet nicht sehr viel dazu zu finden ist. Überrascht hat mich das trotzdem. Ich hätte gedacht, man könnte ohne Schwierigkeiten an Informationen herankommen. Doch viele der Seiten, die damals zu diesem Thema etwas geschrieben haben, existieren in dieser Form leider nicht mehr, sodass ich mich einer etwas längeren Suche stellen musste, bis ich schließlich fündig wurde. Im Jahr 1999 sorgte ...
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Bankenkrise und Homosexualität

Eine Kritik zu FeriadoJuan Pablo ist gezwungen, seine Ferien im Haus seines Onkels zu verbringen. Nicht alle seiner Cousins stehen ihm wohlwollend gegenüber. Das macht sein Leben dort ziemlich schwer. Auch, dass die Bank des Onkels mitverantwortlich für die große Bankenkrise ist, verkompliziert die Familiensituation. Juan hält sich daher möglichst von seiner Verwandtschaft fern und zieht alleine durch die Gegend. Dadurch lernt er Juano kennen, den er von Anfang an faszinierend findet. Allzu bald entdeckt er Gefühle für ihn, die er noch für keinen anderen empfunden hat. Feriado ist einer der ersten Filme – wenn nicht sogar der erste – aus Ecuador, die auf der Berlinale bisher gezeigt wurden. Dementsprechend revolutionär ist das Thema: die große Bankenkrise Ecuadors im Jahre 1999. Für die E...