Interview with Steven Wouterlood

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We were allowed to ask Steven Wouterlood a few questions about his wonderful first feature film „My Extraordinary Summer with Tess„.

fGR: How did you feel having your first feature film on the big screen at the Zoo Palast yesterday?
Wouterlood: Yesterday was amazing, overwhelming! We had the two kids dressed up so nice. It was a beautiful screen in a full cinema. And the response of the audience was fantastic.

fGR: What convinced you to adapt Anna Woltz’s book on the big screen?
Wouterlood: I read the book four years ago. I think it is a beautiful story, a mix of humour, excitement, emotion. And I thought this must be the story of my first long feature film. It’s suitable for a film.

fGR: Which aspect were you most interested in?
Wouterlood: The topics of the story! I can identify myself a lot with the character Sam: the way he is thinking about life and death. As a child I also had thoughts about how everything ends sooner or later. The family relations between the brothers also reminded me of myself. The book was a layer story with several themes, some serious topics but in a light tone. I really liked that. It’s what I tried to make in my previous movies.

fGR: Did you feel connected with the characters’ childhood?
Wouterlood: Yeah, especially the holiday feeling on the island where you have the freedom to go wherever you want. That is why the parents of some children are letting them go. I think the first love is also a beautiful experience. And all these stories are combined in only one week actually.

fGR: How was it to shoot with young people?
Wouterlood: I really like to work with kids. It comes in a natural way. I made a lot of films with children and its always challenging to find ways to make them feel comfortable before the camera and these two kids were very intelligent and nice to work with.

fGR: How did you cast the two children?
Wouterlood: I worked with a casting agency and they invited boys and girls for the roles and we had several auditions bounds and I saw something like 30 boys. Sometimes for a movie there are hundred of kids. But I quickly found the actor Sonny Coops van Utteren and I did some others auditions to see some other emotions and scenes. Josephine Arendsen is really closed to the character Tess.

fGR: How did the shooting go?
Wouterlood: It’s challenging to work with kids because you have limited amount of shooting days. We had 24 days but they were a bit older than they looked in the movie. That helped us to have longer shooting days. We have to take care of them, we also have a special children manager. It is important to make them feel comfortable and that the parents are involved. It was very special to be with them during the two months. We shot during actual summer vacation because the children couldn’t skip school. It was very challenging to shoot in the middle of a holiday destination. For example although there are long wide beaches on the island we had to erase some tourists in post production.

fGR: What are your plans for your future career?
Wouterlood: I want to continue that kind of genre, I call it Adult-children-movies. But I also have plans of stories for older people, coming of age. I want to make both and not restrain myself.

fGR: Why do you think there are so few complex children movies especially in Germany?
Wouterlood: Maybe because in the Netherlands we have a long history of making children movies. We have famous writers of beautiful children books and maybe we are less afraid to break taboos. We like to talk about those difficult topics in a more direct and open way. Maybe that is why dutch films are so well received.

fGR: What are your plans at the Berlinale?
Wouterlood: I have more Q&A’s and Screenings, do some Networking and see beautiful others movies. I am staying the whole week so I’ll enjoy the festival.

11th Feb 2019, Anna-Lou Oelrich & Moritz Palma

Interview mit Steven Wouterlood

Wir hatten die Möglichkeit mit Steven Wouterlood über sein wundervolles Langfilm-Debüt „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ zu sprechen.

fGR: Wie hast Du dich gefühlt, als Du gestern Deinen ersten Spielfilm auf der Großleinwand im Zoo Palast sahst?
Wouterlood: Gestern war es unglaublich überwältigend! Die beiden Kinder sahen so schick aus. Es war eine schöne Leinwand in einem vollen Kino. Und die Resonanz des Publikums war fantastisch.

fGR: Was hat Dich überzeugt, Anna Woltz‘ Buch zu verfilmen und auf die große Leinwand zu bringen?
Wouterlood: Ich habe das Buch vor vier Jahren gelesen. Ich denke, es ist eine schöne Geschichte, eine Mischung aus Humor, Aufregung und Emotionen und ich dachte, dass muss die Geschichte meines ersten langen Spielfilms sein. Es eignet sich gut für einen Film.

fGR: An welchem Punkt des Buches warst Du am meisten interessiert?
Wouterlood: Die Themen der Geschichte! Ich kann mich gut mit der Figur Sam identifizieren: Die Art und Weise, wie er über das Leben und den Tod denkt. Als Kind hatte ich auch Gedanken darüber, wie alles früher oder später endet. Die familiären Beziehungen zwischen den Brüdern haben mich auch an mich selbst erinnert. Das Buch enthält eine Layer-Story mit mehreren Themen, einige ernsthafte Themen, aber in einem hellen Ton. Das hat mir wirklich gefallen. Es ist das, was ich in meinen vorherigen Filmen versucht habe zu machen.

fGR: Fühlst Du dich mit der Kindheit der Charaktere verbunden?
Wouterlood: Ja, vor allem das Urlaubsgefühl auf der Insel, wo man die Freiheit hat, zu gehen, wohin man will. Deshalb lassen die Eltern einiger Kinder sie laufen. Ich denke, die erste Liebe ist auch eine schöne Erfahrung. Und all diese Geschichten sind in nur einer Woche zusammengefasst.

fGR: Wie war es, mit jungen Leuten zu drehen?
Wouterlood: Ich arbeite sehr gerne mit Kindern. Es geschieht auf natürliche Weise. Ich habe viele Filme mit Kindern gemacht und es ist immer eine Herausforderung, Wege zu finden, wie sie sich vor der Kamera wohlfühlen können, und diese beiden Kinder waren sehr intelligent und es war nett, mit ihnen zu arbeiten.

fGR: Wie hast Du die beiden Kinder besetzt?
Wouterlood: Ich arbeitete mit einer Casting-Agentur zusammen und sie luden Jungen und Mädchen für die Rollen ein und wir hatten mehrere Probespiele und ich sah etwa 30 Jungen. Manchmal gibt es für einen Film Hunderte von Kindern. Aber ich fand schnell den Schauspieler Sonny Coops van Utteren und ich machte ein paar weitere Vorsprechen, um andere Emotionen und Szenen zu sehen. Josephine Arendsen ist der Figur Tess sehr nahe.

fGR: Wie verliefen die Dreharbeiten?
Wouterlood: Es ist eine Herausforderung, mit Kindern zu arbeiten, da sie nur eine begrenzte Anzahl von Drehtagen haben dürfen. Wir hatten 24 Tage Zeit, aber sie waren etwas älter, als sie im Film aussahen. Das half uns, längere Drehtage zu haben. Wir mussten uns um sie kümmern, wir hatten einen speziellen Kindermanager. Es ist wichtig, dass sie sich wohlfühlen und die Eltern einbezogen werden. Es war etwas ganz Besonderes, während der zwei Monate mit ihnen zusammen zu sein. Wir haben in den Sommerferien gedreht, weil die Kinder nicht die Schule schwänzen konnten. Es war eine große Herausforderung, mitten in einem Ferienort zu drehen. Obwohl es auf der Insel lange breite Strände gibt, mussten wir zum Beispiel, in der Postproduktion einige Touristen ausradieren.

fGR: Was sind Deine Pläne für Deine zukünftige Karriere?
Wouterlood: Ich möchte diese Art von Genre fortsetzen, ich nenne es Erwachsenen-Kinder-Filme. Aber ich habe auch Pläne für Geschichten für ältere Menschen, die in die Pubertät kommen. Ich möchte beides machen und mich nicht einschränken.

fGR: Warum glauben Sie, dass es vor allem in Deutschland so wenige komplexe Kinderfilme gibt?
Wouterlood: Vielleicht, weil wir in den Niederlanden eine lange Tradition in der Herstellung von Kinderfilmen haben. Wir haben berühmte Autor*Innen schöner Kinderbücher und vielleicht haben wir weniger Angst, Tabus zu brechen. Wir sprechen gerne direkt und offener über diese schwierigen Themen. Vielleicht ist das der Grund, warum niederländische Filme so gut aufgenommen werden.

fGR: Was sind Deine weiteren Pläne auf der Berlinale?
Wouterlood: Ich habe weitere Q&A’s und Screenings, connecte mich mit anderen Menschen und sehe mir schöne andere Filme an. Ich bleibe die ganze Woche, also werde ich das Festival genießen.

11.02.2019, Anna-Lou Oelrich & Moritz Palma

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