Author: Johanna

Johanna, 24, has been going to Berlinale with her sister since childhood. 2013 she co-founded the Free Generation Reporters. When she's not writing about films within the Generation program and their backgrounds, she sings in a choir and reads one book after the other. Other than that she's pursuing a Master's degree in Nutritional Medicine.
Interview

Ein Publikumsgespräch zu Jack et la mécanique du coeur

Da ich mich ja vor einigen Tagen bereits etwas näher mit diesem Film beschäftigt habe, ist es für mich besonders schön, die Menschen hinter dem Film auch live zu sehen und ihnen zu lauschen. Anwesend sind der Co-Direktor Stéphane Berla und die Produzentin Virginie Besson.Wie genau lief denn eure tägliche Zusammenarbeit (an den Co-Regisseur Stéphane Berla)?Stéphane Berla: Zwar hatte Mathias Malzieu das Screenplay geschrieben, allerdings legten wir beide wert darauf, die Arbeit nicht aufzuteilen, sondern alles gemeinsam zu machen, sodass jeder jede Seite kennt und an allem mitgearbeitet hat, und nicht jeder nur seine Teilbereiche hatte.Wie lange dauerte es, den Film zu produzieren?Virginie Besson: Vor etwa 6 Jahren trafen wir Mathias das erste Mal, seitdem haben wir an dem Film gearbeitet. E...
Review

The Joy of Man’s Desiring

Eine Menge Schweigen. Viele Fußwege, hinterlegt mit der immer gleichen Melodie, einigen geklimperten Tönen auf dem Klavier. Zwischendurch immer mal wieder etwas Gekreische, wenn dann doch mal jemand geredet hat. Dagegen ein furchtbares Thema. Zwei Kinder, die ihre Eltern bei einem Erdbeben verloren haben und nun ein neues Zuhause brauchen. Sie kommen bei ihrer Tante, ihrem Mann und ihrem Sohn unter und müssen sich neu einleben. Und dabei weiß der kleine Bruder noch nicht einmal, dass seine Eltern für immer fort sind. All das lastet auf Harunas Schultern, doch sie verbirgt es hinter eine Maske, die sie jeden Tag aufsetzt. Ich bin mir nicht sicher, was ich von "Meiner Seelen Wonne" halten soll. Bei mir hat er nicht wirklich Begeisterungsstürme ausgelöst, eher im Gegenteil, Liv und ich habe...
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Der Neunjährige, der sich das Geigespielen beibrachte

Soll ich ganz ehrlich sein? Für Finn würde ich jederzeit wieder am Sonntag um 10 Uhr im Kino sein.Der kleine Junge mit der Geige und seinem Wunsch, all seine Zeit dem zu widmen, was er liebt, hat mich so sehr berührt, dass ich am Ende sogar weinen musste.Aber von vorne. Finn ist ein Neunjähriger, der aus Wunsch seines verwitweten Vaters zum Fußball geht, aber sich selbst nicht wirklich dafür begeistern kann. In der Schule wird er schikaniert und nachmittags muss er zum langweiligen Fußballtraining. Doch dann zieht in ein verfallenes Haus auf seinem Schulweg ein alter Mann ein und spielt so wundervoll auf seiner Geige, dass Finn es unbedingt selbst lernen möchte. Doch aus irgendeinem Grund ist sein Vater komplett dagegen und unternimmt alles, um Finn am Geigespielen zu hindern - was diesen ...
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Jack und Miss Acacia – eine Liebe gegen das Ticken der Zeit

Von Jack et la mécanique du coeur hatte ich, wie hier bereits erwähnt, sehr viel erwartet - und ich wurde nicht enttäuscht. Beginnend an einem eiskalten Wintertag im Edinburgh von 1874, hinterlegt mit der Musik von Dionysos, die mit ihrem Kukucksuhrsound unheimlich gut zur Story passt, leitet der Film schon mit der ersten Szene in eine zauberhafte Geschichte ein.Schon zu Anfang bringen viele Momente das gesamte Publikum zum Lachen, was die Stimmung allgemein auflockert und die Atmosphäre noch intensiver wirken lässt. Gefrorene Vögel, die vom Himmel stürzen, eine Schule, die komplett grau und trostlos dargestellt wird, ein Kukucksuhrherz. All das trug zu einem sehr angenehmen und aufgeschlossenen Klima im Saal bei.Die Liebesgeschichte hat mich wirklich berührt. Dass ein Vierzehnjähriger ein...
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Die Mechanik des Herzens

Edinburgh, 1874. Jack wird am kältesten Tag der Weltgeschichte geboren - und zwar mit einem gefrorenen Herzen. Die Hebamme ersetzt sein defektes Herz durch eine Kukucksuhr. Solange er drei Regeln beachtet, kann er mit diesem Herzen überleben: niemals an den Zeigern drehen, er muss tendenzielle Wut immer unter Kontrolle und last but not least, er darf sich niemals verlieben. Natürlich kommt es dann aber doch so, wie es kommen musste, und Jack verliebt sich in die schöne Straßensängerin Miss Acacia. Doch am nächsten morgen ist das Mädchen verschwunden und Jack begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, um sie wiederzufinden.La mécanique du coeur ist einer der Filme, die mich dieses Jahr aus dem Berlinaleprogramm besonders angesprochen haben, nicht zuletzt, da ich schon viel von dem gleichnam...
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Und action!

Heute erklang endlich der Startschuss zur diesjährigen Berlinale. Und zwar mit "The Grand Budapest Hotel" von Star-Regisseur Wes Anderson und mit zahlreicher Prominenz, die auch zur Eröffnung erschien. Mit dabei waren Ralph Fiennes (u. a. in Harry Potter - Voldemort, Schindlers Liste - Amon Göth, Skyfall - Gareth Mallory), Tilda Swinton (u. a. in Die Chroniken von Narnia - die Weiße Hexe, Der seltsame Fall des Benjamin Button - Elizabeth Abbott) und Bill Murray (u. a. in Ghostbusters - Dr. Peter Venkman, Und täglich grüßt das Murmeltier - Phil Connors, Monuments Men - Capt. Rich Campbell).Ebenfalls bereits bei der Eröffnung dabei waren Bradley Cooper, der im Laufe der Berlinale auch seinen Film "American Hustle" vorstellen wird, und eine ganze Reihe weiterer Prominenz: unter anderem Veroni...
Interview

Ein erhellendes Publikumsgespräch – The Cold Lands

Während man vielleicht noch mitten im Film die Stirn runzelte, so glätteten sich die Falten doch recht bald, als Regisseur Tom Gilroy zu sprechen beginnt. Es war vielleicht das angenehmste und informativste Publikumsgespräch, bei dem ich je dabei war, da Gilroy von sich aus sehr viel und ausführlich erzählte und noch viel mehr Informationen gab, als es zum Beantworten der Frage benötigt hätte. Das war wirklich großartig, denn ich schätze, andernfalls hätte ich den Film auch etwas schlechter in Erinnerung behalten.Zuerst dankt uns der Regisseur ganz herzlich, denn es sei eine tolle Erfahrung, den Film auf einer so großen Leinwand zu sehen - und das auch noch in einem Raum voller fremder Leute! Außerdem war es auch für jedes Mitglied der Filmcrew das erste Mal, den Film auf einer so großen L...
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Blau-Schwarz-Weiß?

Florian in Anzug und mit weißen Turnschuhen - ein Bild, das zweifelsfrei zur Berlinale gehört. Entsprechend befremdete uns daher, dass Florian bei den beiden Eröffnungsfilmen am Freitag mit blauen Schuhen aufkreuzte. Und auch heute erscheint er mit schwarzen Schuhen im Haus der Kulturen der Welt (HKW), dabei steht für mich fest: Schwarz ist doch noch weniger Weiß als Blau!Aber was sagt der Betroffene selbst zu dem Thema? "Ich kann ja nicht jeden Tag dieselben Schuhe tragen", erklärt er uns mit halb ernster, halb belustigter Miene. "Außerdem passen die Schuhe ja nicht zu jedem Anzug, also dachte ich, die blauen passen ganz gut, vor allem da die anderen ja altweiß sind, und das wäre vielleicht nicht so angebracht."Das finden wir nicht, zumindest solange nicht, bis sich Florian mit seinen wei...
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Let the Generation begin!

Eigentlich beginnt es ja schon Wochen vorher, dieses Gefühl der Aufregung im Bauch. Und zwar, wenn man das erste Berlinale-Plakat entdeckt. Mit jedem Tag rückt man der Berlinale näher und damit steigert sich auch dieses Gefühl gespannter, freudiger Erwartung. Es wird zu einem Kribbeln, einem Gemisch aus dem Kribbeln, wenn man vor einer wichtigen Prüfung aufgeregt und nervös ist, und dem, wenn man sich verliebt hat und diese Person wiedersieht. Echte Berlinalefans wissen wahrscheinlich, wovon ich rede, auch wenn es wirklich unheimlich schwierig ist, dieses Gefühl zu beschreiben.Ich zu meinem Teil werde immer merkwürdig flatterhaft, wenn ich in dieser lange Schlange im HKW stehe, mit dem Wissen, dass in wenigen Minuten das beginnen wird, worauf man irgendwie ein ganzes Jahr gewartet hat. Ein...
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Jin

Titel: JinRegie: Reha ErdemTürkei 2012 ○ 122 Min.Türkisch/Kurdisch ○ englische UntertitelEröffnungsfilmKamera: Florent HerrySchnitt: Reha ErdemMusik: Hildur GudnadottirProduzent: Ömer Ataymit: Deniz Hasgüler, Onur Ünsal Fr. 08.02. 19:30 UhrHaus der Kulturen der Welt 1Sa. 09.02. 16:30 UhrCinemaxX 3Sa. 10.02. 15:30 UhrCubix 8 Do. 14.02. 14:00 UhrCinemaxX 3 InhaltSie haben meinen Vater abgeholt, als ich gerade zwei war. Er hatte nicht mal eine Waffe. Er kam nie zurück.Sie nennt sich Leyla. Eigentlich ist ihr Name Jîn, doch den verrät sie nur wenigen. Immer ist sie auf der Flucht. Von den kurdischen Rebellen in den Bergen hat sie sich abgesetzt. Jetzt zieht sie allein durch die überwältigenden Berglandschaften, auf dem Weg zu einer fernen Großmutter, wo sie sicher sein könnte. Überall lauern S...