Author: Johanna

Johanna, 24, has been going to Berlinale with her sister since childhood. 2013 she co-founded the Free Generation Reporters. When she's not writing about films within the Generation program and their backgrounds, she sings in a choir and reads one book after the other. Other than that she's pursuing a Master's degree in Nutritional Medicine.
Review

"Ich wünschte, ich könnte dich vergessen"

For English VersionLiebe. In all ihren Formen und Farben. Maryanne und Tobi kündigten das bei der Eröffnung bereits an, aber ist etwas anderes, die Filme selbst anzuschauen, sie in sich aufzunehmen und sich mit all diesen Arten der Liebe zu befassen. Die Kurzfilmrolle 1 von 14Plus war eine solche Gelegenheit. So fängt „Playa“ in außergewöhnlichem Format ein, wie groß die Liebe zwischen zwei Menschen sein kann, wie unendlich sie zunächst scheint. Und wie schnell man sich letztendlich doch aus den Augen verliert. Wir lauschen den Gesprächen der beiden Verliebten, während in Super 8 und Super 35 aufgenommene Filmrollen auf der Leinwand abgespielt werden. Die hakeligen Bilder sorgen dafür, dass den Worten der Sprechenden noch mehr Beachtung geschenkt wird, bedürfen allerdings auch einiger Gewö...
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Endlich geht es wieder los

For English VersionNach 362 Tagen des Wartens ist es endlich wieder soweit; nachdem man sich die letzten elf Monate damit zufrieden geben musste über alte Filme zu sprechen, jede Pressemitteilung zur Berlinale sehnlich zu erwarten und gefühlt täglich die verbleibenden Tage zu zählen, wurden endlich die magischen Worte gesprochen und die 41. Generation der 68. Berlinale eröffnet. Für mich war es dieses Jahr sogar noch etwas besonderer als sonst, da ich erst am Freitagmorgen aus Trondheim in Berlin angekommen bin und die letzten Wochen in meinem FSJ so viel zu tun hatte, dass ich mich nur sporadisch auf die Berlinale einstellen und die Vorbereitung der Stadt natürlich auch nicht mitbekommen habe. Dafür waren dann alle Gefühle auf einmal wieder da, als ich am Vormittag mit Johanna zum Potsdam...
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Vorhang auf

For English VersionHeiteres Gemurmel und Kindergeschrei erfüllen den Saal, als wir alle freudig auf die KPlus-Eröffnung hinfiebern. Und endlich ist es dann auch soweit. Die Beleuchtung wird gedimmt und nach der uns so wohl vertrauten Musik des Berlinalevorspanns werden die Scheinwerfer auf Maryanne und Tobi gerichtet, die es selbst schon kaum noch abwarten können.Gemeinsam stellt uns das mittlerweile gut eingespielte Duo die beiden Jurys vor, fasst uns das diesjährige Programm mit einigen Stichworten zusammen und führt uns noch einmal vor Augen, aus wie vielen Filmen die allährliche Auswahl, die es tatsächlich ins Programm schafft, ausgesucht wurden - diesmal run 2500 Stück.Für den finalen Akt bitten sie die drei Regisseure des Eröffnungsfilms „Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbir...
Interview

Das Sprachrohr eines Filmteams

Viele Filmteams aus aller Welt besuchen die Berlinale und beantworten nach den Screenings die Publikumsfragen. Englischsprachige Filmemacher haben es da sehr leicht, aber was ist, wenn man aus Afrika, China oder Korea kommt? Ganz einfach - es müssen Dolmetscher her! Halym Kim, Übersetzer für das Filmteam des Preisträgers „Becoming Who I Was“, hat sich für Sarah und mich die Zeit genommen, ein paar Fragen zu dem Thema zu beantworten. Er spricht koreanisch und war dieses Jahr zum ersten Mal auf der Berlinale als Dolmetscher tätig.fGR: Wie bist zu diesem Job gekommen?Halym: Eine Freundin arbeitet jedes Jahr bei Generation und sie hat mich gefragt, ob ich zufällig Zeit hätte, weil sie noch ganz dringend einen Übersetzer gesucht haben. Das war etwa eine Woche vor der Berlinale.Hast du den Film ...
Review

Die Verbindung von Musik und Film

Plot, schauspielerische Darbietung, Kameraführung, Schnitt... es gibt Unmengen an Mitteln und Aspekte, die man bedenken muss wenn man einen Film macht. Ein unglaublich wichtiges Mittel ist die Wahl der Musik. Musik löst Emotionen in uns aus und kann unseren Blickpunkt auf eine Ereignis stark beeinflussen.Schon in den Anfängen der Filmgeschichte, zur Stummfilmzeit wurde Filmmusik verwendet. Zum einen um das Rattern des Filmprojektors zu übertönen und um die Stille zu füllen, aber auch schon damals wusste man von der unterstützenden Wirkung von Musik beim erzählen einer Geschichte. Als Begleitmusik wurden zunächst bereits bekannte Musikstücke aus Opern und Operetten verwendet. Zu Beginn begleiteten nur einzelne Pianisten, Geiger oder Flötisten die Stummfilme. Aber schnell begann man auch gr...
Background

Preisverleihung 14+

Im Saal wird es dunkel, die Berlinalemusik ertönt, Liv und ich singen leise mit und malen unsichtbare Bilder im Takt der Musik in die Luft. Wir alle sind sowohl freudig aufgeregt als auch traurig über das Ende der diesjährigen 14Plus Berlinale, das natürlich wieder viel zu schnell kam. Ein bittersüßes Gefühl, das für den Moment durch das Adrenalin beiseite gedrängt wird. Welche Filme werden in wenigen Minuten die acht Auszeichnungen tragen?Maryanne und Tobi eröffnen die Preisverleihung wie jedes Jahr - die eine ruhig und gefasst, der andere im Vergleich dazu aufgeregt, nervös. Beide sind sie charmant. Beide sind sie über die Maßen glücklich. Eine Stimmung, die sich sofort auf das Publikum überträgt. Spätestens, als Tobi seine Erleuchtung des Abends hat, den Ausdruck „lit af“ als „lit as fu...
Background

Klappe, die zweite: Mit Checker-Tobi in der Loge

Zwei Jahre ist unser letztes Interview mit Tobi nun schon her - also höchste Zeit, mal wieder zu checken, wie es ihm bei der Berlinale geht. Nach der Morgenvorstellung zu As Duas Irenes setzen Sarah und ich uns auf einen Kaffee in der Zoologe in die gleiche Ecke wie vor zwei Jahren und quatschen eine Runde mit dem beliebten Checker von Kika, der seit vier Jahren die Berlinale Generation moderiert.Freie Generation Reporter: Wie hast du das Publikumsgespräch eben empfunden? War es ein typisches oder ist dir etwas Besonderes aufgefallen?Tobi: Es war ein Highlight! Deshalb habe ich auch das Q&A so lange laufen lassen. Irgendwann wird es immer ein bisschen unruhig, das ist ja auch verständlich — aber gerade eben gab es so tolle Fragen und ich habe gemerkt, dass Fabio (der Regisseur) das bes...
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"Hier gibt es tausend Bäume und du willst noch einen pflanzen?"

- Kritik zu Primero EneroRuhige Dialoge, stille Landschaften und ganz viel Zuneigung. Valentino und sein Vater verbringen die Ferien im kleinen Haus der Familie. Die Mutter bleibt zuhause. Also ist es an Vater und Sohn, die traditionsreichen Ausflüge der Familie gemeinsam durchzuführen. Einen Baum fällen, ein Schaf schlachten, auf den Berg steigen. Nur der kleine Vale hinterfragt die alten Traditionen. In sehr ruhiger Atmosphäre beobachten wir, wie sich die Beziehung der beiden langsam entfaltet. Sie haben sich lieb, wissen aber noch nicht genau, wie sie mit dem jeweils anderen umgehen sollen. Also tasten sie sich langsam an einen gemeinsamen Umgangston heran, setzen vorsichtig einen Fuß vor den anderen und bringen ihre Gefühle erst mit der Zeit zum Ausdruck. Dies wird durch die langen wor...
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Das Glück der Erde…

- Kritik zu Loving Lorna…liegt bekanntlich auf dem Rücken der Pferde. So ist das auch für Lorna, einer Siebzehnjährigen aus Ballyman, Irland. In dieser Stadt ist es seit Jahren nichts Ungewöhliches, ein Pferd zu besitzen und darauf durch den Ort zu reiten. Ohne Helm und ohne Sattel, versteht sich. Lorna tritt in diesem Sinne in die Fußstapfen ihrer Mutter, die vor ihrer Krankheit wie heutzutage Lorna durch die Straßen Ballymans ritt.Ein unaufgeregter Kommentarfilm, der gezielt die Stimmungen der Familie einfängt und diese eine Zeit lang in ihrem Alltag begleitet. Wunderbar wird vor allem eingefangen, wie sich die Umstände in kurzer Zeit verändern können und dass es in Ordnung ist, seine Meinung zu ändern. Man muss eben nicht stur an seinen Wünschen festhalten, sondern kann sich auch neue T...
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Weirdos – Eine Reise zu sich selbst

Es ist 1976, wir sind in Kanada. Zwei jugendliche Teenager, Kit und Alice, brechen aus ihrer Kleinstadtidylle mit Rissen aus und trampen nach Sydney. Sie wollen was erleben, auf eine Strandparty und zu Kits Mutter, die dort wohnt.In Schwarz-Weiß-Bildern erzählt der Film die Reise der Teenager ins Ungewisse, begleitet von dem Geist von Andy Warhol, der die Ereignisse lakonisch kommentiert und den nur Kit sehen kann. Alice ist die wesentlich Abenteuerlustigere der Beiden, sie ist es auch die am Anfang den endlich ersten Sex einfordert, Kit bleibt dabei seltsam verhalten. Im Laufe der Reise kann Kit es nicht mehr länger verheimlichen, er ist schwul und fängt fast eine Liebesgeschichte mit einem anderen Jungen an, was Alice verletzt. Die Beiden landen bei der Mutter von Kit, bei der er gerne l...