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Kritik

Die Erklärung des Genozids in 90 Minuten?

Der Genozid in Ruanda im Frühjahr 1994 ist eines der schwersten Verbrechen der Menschheitsgeschichte.Innerhalb von nur sechs Wochen wurden knapp eine Million Menschen ermordet, nein, abgeschlachtet.Der Genozid war der Gipfelpunkt einer hundert Jahre andauernden Auseinandersetzung der Hutu und Tutsi.Vereinfacht gesagt regierte traditionell die Tutsi-Adelsklasse und ließ die Hutu für sich arbeiten.Doch erst später wurden die beiden großen Bevölkerungsschichten Ruandas als ethnisch unterschiedliche Bevölkerungsgruppen klassifiziert.
1897 wurde Ruanda nämlich kolonialisiert, und das ausgerechnet von Deutschland.Von 1916 bis 1962 übernahm Belgien die Kontrolle. Anschließend wurde Ruanda unabhängig, naja, quasi unabhängig.Denn der Einfluss der ehemaligen Kolonialherren setzte sich auf verheerend...
Hintergrund

Mord; Völkermord
 – Hass in Deutschland und Ruanda

Mord ist spannend, Mord fasziniert, Mord begeistert.In Martin Scorseses Mafia-Filmen warten wir gebannt auf das nächste brutale Verbrechen, bei Quentin Tarantino lachen wir herzhaft über blutige Orgien der Gewalt. Makaber gesagt: Von Mord können wir nicht genug kriegen. Dabei fürchten wir uns doch so sehr vor dem Tod. Oder ist unser ungebändigte Voyerismus in einem tiefenpsychologisch erklärbaren Abwehrmechanismus begründet? Ruanda 1994. Innerhalb von sechs Wochen werden über 800.000 Menschen ermordet.Riesige Massengräber, Mahnmahle aus Totenköpfen. Die Bilder sind grausam.Ich darf sie abschalten, das ruandische Volk wird das nie können. Bei den Terroranschlägen im hessischen Hanau am Mittwoch kamen neun Menschen ums Leben.„Neun, das sind doch keine 800.000“, mag jetzt manch einer denken. ...