Jahr: 2017

Allgemein

Das war sie, die 67. Berlinale

Die 67. Berlinale ist nun endgültig vorbei, die letzten Artikel verfasst und bei uns kehrt langsam wieder der Alltag ein. Wir hatten eine tolle Berlinale mit einem wunderbaren neuen Team und möchten die Berlinale nun natürlich noch gebührend verabschieden.Nicht nur dass wir fünf geworden sind, wir haben es diese Berlinale sogar geschafft, die 5000 Seitenaufrufe für den Berlinalezeitraum zu knacken! Unfassbar! Wir sind euch allen unglaublich dankbar, die ihr immer so fleißig unseren Blog lest und uns unterstützt! Sarah GostenDiese Berlinale war für mich geprägt von schönen Filmen. Filme, die zwar alle ein ernstes Thema behandeln, aber doch noch recht gut verdaulich sind. Ich hätte mir deswegen noch einen richtigen Schocker gewünscht.Becoming Who I was, der mich nachträglich berührt hat und ...
Kritik

„Pottan, you did it!“

"Es gibt keine Polizei im All, keine Regeln. Und Eltern müssen nicht die ganze Zeit arbeiten. Zumindest nicht, wenn du Geburtstag hast." - Eine Kritik zu "Upp i det blå"Die achtjährige Pottan soll ihre Ferien eigentlich auf einem Ponyhof verbringen, wird aber von ihren dauernd beschäftigten, unaufmerksamen Eltern versehentlich an einem Recyclinghof ausgesetzt. Da Pottan sie erst nicht wieder erreichen kann, wird sie von den Schrottplatzbewohnern Dennis, Ture und Rydberg aufgenommen. Nach anfänglichem Misstrauen lebt sie sich langsam ein, es entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen den Charakteren und Pottan wird in den geheimen Plan eingeweiht, an dem die Schrottplatzbewohner seit einiger Zeit arbeiten. Sie wollen nämlich eine Rakete bauen um mit Weltraumschrott das große Geld zu machen. ...
Interview

Das Sprachrohr eines Filmteams

Viele Filmteams aus aller Welt besuchen die Berlinale und beantworten nach den Screenings die Publikumsfragen. Englischsprachige Filmemacher haben es da sehr leicht, aber was ist, wenn man aus Afrika, China oder Korea kommt? Ganz einfach - es müssen Dolmetscher her! Halym Kim, Übersetzer für das Filmteam des Preisträgers „Becoming Who I Was“, hat sich für Sarah und mich die Zeit genommen, ein paar Fragen zu dem Thema zu beantworten. Er spricht koreanisch und war dieses Jahr zum ersten Mal auf der Berlinale als Dolmetscher tätig.fGR: Wie bist zu diesem Job gekommen?Halym: Eine Freundin arbeitet jedes Jahr bei Generation und sie hat mich gefragt, ob ich zufällig Zeit hätte, weil sie noch ganz dringend einen Übersetzer gesucht haben. Das war etwa eine Woche vor der Berlinale.Hast du den Film ...
Interview

Eine Berlinale ohne Maryanne Redpath – geht das überhaupt?

Die gebürtige Neuseeländerin hat schon früh den künstlerischen Weg eingeschlagen. Nach ihrem Studium mit dem Schwerpunkt Kunst- und Theaterwissenschaften, arbeitete sie als Multimedia-Performance-Künstlerin, Theatertechnikerin und -lehrerin in Sydney. Dort unterrichtete sie unter anderem auch Aboriginal-Kinder und –Jugendliche. Nach zahlreichen Eigenfilmproduktion und dem Mitwirken an einer australischen Kinderfernsehserie, brachte sie ihre Liebe zum Film gleichermaßen wie ihre Leidenschaft, mit Kindern zu arbeiten, schließlich in die deutsche Hauptstadt. Seit 1993 ist Redpath nun für die Berlinale tätig und seit neun Jahren die Leiterin und Kuratorin der Sektion Generation. Wir haben sie für Euch direkt vor der Preisverleihung von 14Plus in der Lounge der Schwangeren Auster getroffen u...
Allgemein

Publikum vs. Jurys – wie haben die Filme abgeschnitten?

Publikumsliebling 14PlusAuch in diesem Jahr wollten wir sehen, welcher Film denn das Publikum am meisten begeisterte. Dafür haben wir diesmal zum einen eine Online Umfrage gestartet, zum anderen wie üblich vor der Preisverleihung Umfragen im Publikum durchgeführt.Mit 22 % aller Stimmen ist das in diesem Jahr Freak Show! Wir gratulieren ganz herzlich :)Gefolgt von The Inland Road mit 18% der Stimmen. Hier eine Abbildung der Verhältnisse:Auch online und offline hat einen gewissen Unterschied gemacht, also hier nun noch die entsprechenden Proportionen:Insgesamt haben 85 Leute an der Umfrage teilgenommen. Natürlich ist sie in keinster Weise repräsentativ, aber ein gewisses Stimmungsbild gibt sie nun doch wieder und es ist immer schön zu sehen, wie es sich im Vergleich zu den Jurys verhält.Butt...
Kritik

Ein Leben als Heiliger

Zu Beginn dokumentiert der Film das Leben des kleinen Jungen Angdu, der in Nordindien als Mönch in einem buddhistischen Kloster lebt, großgezogen von einem religiösen Arzt, den er nur Onkel nennt.Doch schon bald stellt sich heraus, dass Angdu nicht nur ein einfacher Mönch ist, er ist ein großer Rinpoche, also ein wiedergeborener Priester. Allerdings spielen sich Rinpoches Erinnerungen an sein altes Leben alle in seinem tibetischen Kloster ab.Normalerweise müssten seine ehemaligen Schüler bald abholen kommen, aber auch nach sieben Monaten ist noch niemand aus Tibet im Dorf eingetroffen, wahrscheinlich, da die Chinesen die indisch-tibetische Grenze zurzeit streng bewachen.Also will Angdu selbst nach Kham reisen, wo sein eigenes Kloster liegt. Onkel gibt seine Arbeit als Arzt auf und begleite...
Interview

"Friendship is more powerful than war"

Some days ago I had an Skype-Interview with Yelizaveta Smith the director of the Ukrainian film „Shkola Nomer 3“. She couldn‘t be at the Berlinale in person, because she gave birth to her child. So I am very happy that I got the opportunity to talk with her via Skype. Yelizaveta is a very nice person and I was curious to find out more about the background of this great and touching documentary.How did you meet those wonderful children and how did you start the project?When the war in the Ukraine began many people who took part in the revolution didn't know what to do. I felt this kind of panic inside myself – I felt powerless. Then me and my friends were invited to take part in a volunteering program, where we had to go to eastern Ukraine. At that time it was free from the Russian military...
Kritik

"God messed up something when he formed me"

- Kritik zu Karera ga honki de amu toki waImmer am letzten Sonntag der Berlinale – dem Berlinale-Tag – werden in der Sektion Generation Cross-Section Filme gezeigt. Also Filme, die eigentlich aus einer anderen Berlinale Sektion stammen, aber auch zu Generation passen.Karera ga honki de amu toki wa ist eigentlich ein Panorama-Film und erzählt die Geschichte von dem elfjährigen Mädchen Tomo. Da ihre Mutter sich nicht um sie sorgt und oft einfach für Tage verschwindet, kommt Tomo bei ihrem Onkel und seiner Freundin Rinko unter, welche liebevoll wie eine eigene Mutter Tomo umsorgt, ihre Haare kämmt und ihr Bento-Boxen zubereitet. Als Tomo herausfindet, dass Rinko als Mann geboren wurde und sich später einer Geschlechtsumwandlung unterzog, ist sie zwar anfangs verwirrt, lernt aber schnell, dass...
Kritik

Alles ist Teil der Natur – auch wir selbst

- eine Kritik zu Uilenbal -Frisch in eine neue Stadt umgezogen versucht Meral neue Freunde zu finden und sich einzuleben. Beim Erkunden ihres neuen Zimmers findet sie ein Mäuseloch und kurz darauf auch die dazugehörige Maus, die sie schnell ins Herz schließt. Als ihre Mutter Mäusekot entdeckt, während sie Meral für die Abreise in ein Schulcamp weckt und Merals Vater bittet, Mäusegift mitzubringen, fasst diese kurzerhand einen Entschluss und nimmt "Peep-peep" - wie sie die Maus immer nennt - unbemerkt mit, um sie vor dem Tod zu retten. Im Camp versuchen Meral und ein paar andere Kinder, die von "Peep-Peep" mitbekommen haben, alles dafür zu tun, dass die Maus von keinem entdeckt wird und begeben sich dadurch selbst auf ein spannendes Abenteuer.Durch Jason, der viel über Natur und Tiere weiß,...
Kritik

Why do you wanna join the Army?

Mein letzter Film am Sonntagmorgen hieß „Soldado“; eine Dokumentation über das Leben eines Soldaten in Argentinien. Der 18-jährige Juan entscheidet sich mehr oder weniger aus Zwang dazu, in die Armee einzutreten und sein späteres Leben dort zu verbringen. Warum er das tut? Das kann er eigentlich gar nicht richtig beantworten, er stammelt etwas von „zu Gunsten meiner Mutter“ und „um einen Vollzeitjob zu haben“. Eine wahre Überzeugung von Herzensblut schwingt dabei allerdings nicht mit. Juan findet sich schnell mit der Situation ab, er erledigt seine Aufgaben tüchtig. Ihm wird der Job als Trommler zugesprochen, der eine sehr wichtige Funktion in dem Leben des Militärs spielt. Unter der Verwendung von Trommel-Cues wird einer Tradition nachgegangen. Außerdem sind sie die Signale für bestim...