Autor: Clara

bezeichnet die Berlinale oft als 5. Jahreszeit. Während über das restliche Jahr Filme oft leider viel zu kurz kommen, sind die zehn Tage Berlinale dafür um so schöner, in denen man durch unterschiedlichste Filme im Generation-Programm Einblicke in Geschichten von jungen Protagonist:innen bekommt. Im mittlerweile sechsten Jahr mit den fGR freut sich Clara auf viele unvergessliche Filme, anregende Diskussionen, spannende Interviews und vor allem auf die einzigartige Berlinale Stimmung!
Kritik

„Kinder machen sich keine Sorgen"

For English Version Eine Kritik zu „Allons Enfants" In einem ungewöhnlichen 35mm Filmformat sieht man Kinder im Parc de la Villette herumrennen und spielen, und hat unweigerlich das Gefühl man sehe Aufnahmen einer alten Videokamera. Dieses Gefühl begleitet einen durch den relativ kurzen Film Allons Enfants, der uns die Geschichte von den dreieinhalbjährigen Zwillingen Cléo und Paul erzählt, die sich beim Versteckspielen im Menschengewusel von Paris aus den Augen verlieren und so beide einen ungewöhnlichen Tag in der Metropole erleben. Cléo und Paul heißen im echten Leben tatsächlich genau so und sind die beiden Kinder des Regisseurs Stéphane Demoustier, der später im Publikumsgespräch verrät, die erste Intention des Filmes sei es nur gewesen, seine Kinder in Paris zu filmen. So wussten d...
Kritik

"God messed up something when he formed me"

- Kritik zu Karera ga honki de amu toki waImmer am letzten Sonntag der Berlinale – dem Berlinale-Tag – werden in der Sektion Generation Cross-Section Filme gezeigt. Also Filme, die eigentlich aus einer anderen Berlinale Sektion stammen, aber auch zu Generation passen.Karera ga honki de amu toki wa ist eigentlich ein Panorama-Film und erzählt die Geschichte von dem elfjährigen Mädchen Tomo. Da ihre Mutter sich nicht um sie sorgt und oft einfach für Tage verschwindet, kommt Tomo bei ihrem Onkel und seiner Freundin Rinko unter, welche liebevoll wie eine eigene Mutter Tomo umsorgt, ihre Haare kämmt und ihr Bento-Boxen zubereitet. Als Tomo herausfindet, dass Rinko als Mann geboren wurde und sich später einer Geschlechtsumwandlung unterzog, ist sie zwar anfangs verwirrt, lernt aber schnell, dass...
Kritik

Alles ist Teil der Natur – auch wir selbst

- eine Kritik zu Uilenbal -Frisch in eine neue Stadt umgezogen versucht Meral neue Freunde zu finden und sich einzuleben. Beim Erkunden ihres neuen Zimmers findet sie ein Mäuseloch und kurz darauf auch die dazugehörige Maus, die sie schnell ins Herz schließt. Als ihre Mutter Mäusekot entdeckt, während sie Meral für die Abreise in ein Schulcamp weckt und Merals Vater bittet, Mäusegift mitzubringen, fasst diese kurzerhand einen Entschluss und nimmt "Peep-peep" - wie sie die Maus immer nennt - unbemerkt mit, um sie vor dem Tod zu retten. Im Camp versuchen Meral und ein paar andere Kinder, die von "Peep-Peep" mitbekommen haben, alles dafür zu tun, dass die Maus von keinem entdeckt wird und begeben sich dadurch selbst auf ein spannendes Abenteuer.Durch Jason, der viel über Natur und Tiere weiß,...
Kritik

Auf der Suche nach Geborgenheit

Donnerstag 17.00 Uhr, nach sechs Tagen intensiver Berlinale ist dem Publikum die Erschöpfung deutlich anzusehen, trotzdem ist jeder noch voll Leidenschaft und Vorfreunde dabei, als sich das Filmteam von „The Inland Road“ in dem Saal einfindet und der geliebte Berlinale-Vorspann ertönt. Der Film beginnt. Wir sehen eine lange Landstraße, links und rechts Graslandschaft Neuseelands, weit und breit nichts anderes. Am Straßenrand ein Mädchen, Anhalter. Wo will sie hin?„The Inland Road“ erzählt die Geschichte des 16-Jährigen Maori-Mädchens Tia. Nachdem sie wegen eines Streites mit ihrer Mutter von zu Hause weggelaufen ist reist sie per Anhalter über die Südinsel Neuseelands – ohne größeres Ziel. Mal fährt sie hier ein paar Kilometer, dann beim nächsten und wiedernächsten, bis ein Autofahrer, der...
Allgemein

Auf den Spuren der Maori

Die ersten zwanzig Minuten von Poi E: The story of our song war ich ziemlich verwirrt. Wer waren die ganzen Leute, die interviewt wurden, in welchem Zusammenhang standen sie, und vor allem: Was sollte das alles überhaupt?Der Film beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des maorischen Songs Poi E, der in den 80ern um die Welt ging. Und obwohl sich meine Fragen Im Laufe des Filmes allesamt erübrigten und er sich zu einem wirklich unbefangenen und gleichzeitig informativen Film entwickelte, blieb mir danach die Frage, was Maoris denn jetzt genau sind und wie sie in der heutigen Zeit leben. Deswegen habe ich eine kleine Recherche vorgenommen, die euch hoffentlich hilft, falls es euch ähnlich wie mir geht, oder ihr vor dem Film ein bisschen Vorwissen haben wollt!Das Wort "...
Kritik

Kinder lieben ihre Eltern bedingungslos

Dieses Jahr scheint sich bei meiner Kplus Filmauswahl unbewusst ein Fokus auf das Thema Familie gelegt zu haben. Nach dem Eröffnungsfilm und Shi Tou kam am Sonntagmorgen nun Piata Lod.Der Film handelt von der zehnjährigen Jarka, die in Bratislava zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter lebt. Von einer richtigen Familie ist hier aber nichts zu sehen, ihre unglaublich junge Mutter ist anscheinend mit der Lage völlig überfordert und vertreibt sich ihre Zeit lieber mit Männern, anstatt sich um Jarka zu kümmern. Jarka darf sie nicht Mama nennen, für sie soll sie eine beste Freundin sein. So muss sie sich so um alles alleine kümmern und sich selbst beschäftigen.Der Zuschauer erkennt, wie selbstständig Jarka über die Jahre hinweg wurde, sie kann gut alleine auskommen - trotzdem spürt man ihren s...
Kritik

Shi Tou

"Was hat mein Vater gesagt?" – "Dass er das Geld schon rübergeschickt hat." – "Und mehr nicht?" – "Das war's."Der 10jährige Zhu Hungbo wird von allen immer nur Shi Tou, auf deutsch Steinkopf, genannt. Er lebt mit seiner Großmutter in einem kleinen Dorf in Zentralchina, seine Eltern arbeiten in einer näher gelegenen Stadt, weil das die einzige Möglichkeit ist, Geld zu verdienen. Kein Einzelfall, die meisten Kinder seiner Schule sehen ihre Eltern höchstens zum Neujahrsfest - das restliche Jahr müssen sie sich selbst beschäftigen, mit der Schule als einziges Erziehungsmittel stoßen sie kaum auf Vertrauen und werden beim Erwachsenwerden fast vollständig allein gelassen. So vertreibt sich Shi Tou mit seinem besten Freund Cai – genannt "Mondgesicht" - neben der Schule und Hausarbeiten die Zeit m...
Kritik

„Du bist schlau, du hättest in einer reichen Familie geboren werden sollen.“

Ottaal erzählt die Geschichte des achtjährigen Kuttappayi, der mit seinem Großvater durch den Süden Indiens zieht, um Entenschwärme zu hüten und ihre Eier auszubrüten. Sie bleiben nicht länger als ein paar Monate ein einem Ort, schlafen auf selbstgebauten Bambushütten über dem Wasser und es scheint, als lebten sie ihr Leben trotz der Armut in vollen Zügen. Kuttappayis Eltern nahmen sich - wie man im Laufe des Filmes erfährt - wegen zu hoher Schulden das Leben, so ist Kuttappayis Großvater sein einziger Angehöriger, der sich aber liebevoll um ihn kümmert. Er tut das bestmögliche, um seinem Enkel ein leichtes und behütetes Leben zu schaffen, lehrt ihm Dinge der Natur und will ihn gut auf ein späteres Leben vorbereiten. Doch bald wird klar, dass Kuttappayi, der Freundschaft mit einem reichen ...