Das habe ich nicht kommen sehen – wie Freundschaften unser Leben verändern können

Eine Kritik zu „Driveways„.

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Komm ich erzähl dir eine Geschichte, eine Geschichte wie man sie sich nicht besser vorstellen könnte. Von einer Freundschaft die in deinem Herzen bleiben wird und deine Gedanken nicht mehr verlässt. Kennst du das, wenn du einen Menschen triffst und ihr klickt einfach miteinander? Du musst diesen Menschen nicht erst von Grund auf kennenlernen, du kennst ihn schon, irgendwie zumindest.
Genau so fühlt es sich an als ich in „Driveways“ sitze, als ob Regisseur Andrew Ahn und die beiden Drebuchautor*innen Hannah Bos und Paul Thureen mir genau das erzählen wollen, eine Geschichte. Eine behutsame Aufnahme der Entwicklung einer großen Freundschaft, auch wenn die Gegensätze erst Mal groß erscheinen.

„Driveways“ sprich „Auffahrten“ ist Teil unser Kategorie Diversität geworden, da wir beim ersten Lesen der Filmbeschreibungen den Eindruck bekamen, dass hier Unterschiede bestehen, die dennoch wunderbar sein können. Und wie bereits geschrieben, es sind die kleinen und großen Unterschiede die eine Gesellschaft oder zwei Menschen einen, aber auch teilen können.
Cody’s Mama Kathy ist im ersten Moment nicht angetan vom Kontakt ihres Sohnes zu dem viel älteren Del. Doch eins kommt zum anderen und Kathy erhält einen Anruf von Del, der einen mittlerweile wieder glücklichen Cody neben sich sitzen hat. Von da an entfaltet sich die Freundschaft der beiden wie eine Blume, wie der Regisseur beim Q&A so schön sagte. Sie verbiengen vormittage zusammen, feiern Cody’s Geburtstag mit Del’s Bingo-Freunden und sprechen über Del’s Frau.
Der eigentlich unschöne Grund für ihr aufeinandertreffen gerät in’s hintertreffen und wird nur deutlich, wenn Kathy Säcke an Müll aus dem Haus ihrer verstorbenen Schwester schleppt oder mit Cody’s Hilfe eine tote Katze aus dem Badezimmer entfernt.

© Ki Jin Kim


Abgesehen von der berührenden und unglaublich schönen Geschichte, hat mich vor allem eines an „Driveways“ überzeugt – die ruhige Kameraführung und die wenigen Worte derer es bedarf. In den ersten Minuten sehen wir nur Cody und seine Mama, wie sie im Auto sitzen und fahren, einfach nur fahren, wohin es sie führen wird erfahren wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und wir sehen Del, bei seinem Abendessen, es gibt etwas in Folie gebackenes und dazu Dips und Gemüse, genauso wie an anderen Abenden. Man bekommt das Gefühl, dass man den dreien einfach nur folgen darf, ein unsichtbarer Beobachter ihres gemeinsamen Sommers ist und das es so passt, für den ruhigen Cody und den lieben und manchmal etwas einsamen Del.

11.02.19, Mia Ansorge


I didn’t see that coming – how friendships can change our lifes


Come on, I’ll tell you a story, a story you couldn’t imagine any better. A story of a friendship that will stay in your heart and never leave your thoughts. Do you know that feeling when you meet a person and you just have that instant spark? You don’t have to get to know this person from the ground up, you already know them, at least somehow.
That’s exactly how I felt when I was sitting in a screening of „Driveways“, as if director Andrew Ahn and the two scriptwriters* Hannah Bos and Paul Thureen wanted to tell me exactly that, a story. A cautious recording of the development of a great friendship, even if the contrasts seem great at first.

„Driveways“ has become part of our category Diversity, because when we first read the film descriptions we got the impression that there are differences, which can still be wonderful. And as already written, it is the small and big differences that can unite a society or two people or divide them.
Cody’s mom Kathy isn’t happy with her son’s contact to the much older Del at first. But one thing comes after another and Kathy gets a call from Del, who meanwhile has a (now) happy Cody sitting next to him. From then on the friendship of the two unfolds like a flower, as the director said so beautifully at the Q&A. They spend the mornings together, celebrate Cody’s birthday with Del’s bingo friends and talk about Del’s wife.

The actually unpleasant reason for their meeting gets behind and only becomes clear when Kathy drags bags of garbage out of her deceased sister’s house or removes a dead cat from the bathroom with Codys help.

Apart from the touching and incredibly beautiful story, one thing convinced me most of all about „Driveways“ – the quiet camera work and the few words it takes. In the first few minutes we only see Cody and his mom sitting and driving in the car, just driving, at this point we don’t know yet where it will lead them. And we see Del during his dinner, there’s something baked in foil with dips and vegetables, just like on other evenings. You get the feeling that you can just follow the three of them, that you are an invisible observer of their summer together and that it suits the quiet Cody and the dear and sometimes lonely Del.


11.02.19, Mia Ansorge

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