Der doppelte Sune

Eine Kritik zu „Sune vs. Sune

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Für Sune gehen die Sommerferien zu Ende, die aus viel Spaß und Abenteuern in Fantasie-Welten mit seinem kleinen Bruder Håkan und seiner Freundin Sophie bestanden. Und jetzt geht auch schon die vierte Klasse los, in der Sune endlich über seinen Schatten springen und Sophie seine Liebe gestehen will – was könnte denn besser werden? Doch dann kommt alles anders als es sich Sune vorgestellt hat, denn ein neuer, vermeintlich älterer Mitschüler kommt in die Klasse, der zu allem Überfluss ebenfalls Sune heißt, und plötzlich sind Gameboy Spiele, Yu-Gi-Oh! Karten oder Fantasiewelten total uncool in der Klasse. Sune wird von fortan nur noch „Sune 2“ genannt, und sieht zuletzt auch alle Chancen bei Sophie schwinden, nachdem diese zusammen mit dem neuen Sune die Verliebten Romeo und Julia in dem von der Klasse aufgeführten Stücks Shakespeares spielen soll. Zusammen mit seinen Geschwistern setzt er alles daran seinen alten Namen und natürlich Sophie zurück zu gewinnen.

Der Film startet mit einer Szene aus der Fantasiewelt der drei Kinder, und springt auch im Laufe immer wieder zwischen Rollenspiel und Wirklichkeit. Was in den ersten Sekunden für etwas Verwirrung stiftet, wird schnell von dem Zuschauer verstanden und es macht Spaß, die Fantasie der Kinder durch tolle Animationen und Special-Effekts mitzuerleben. So taucht beispielsweise auch immer wieder Sunes Gewissen im Form eines ausgewachsenen Mannes auf, der aus allen möglichen Ecken herausblickt, bevor das Bild wieder in die Wirklichkeit wechselt und wir Sune mit sich selbst reden sehen – komische Blicke auf sich ziehend.

Aber nicht nur Sunes Probleme stehen im Fokus der Geschichte, auch die persönlichen Probleme jedes Familienmitglieds werden verfolgt, indem abwechselnd die Gedanken der Figuren durch Stimmen aus dem Off erläutert werden: Håkan, Sunes kleiner Bruder, der über Superkräfte und Laserschwerte nachdenkt, oder wieso Erwachsene eigentlich nie spielen wollen; Sunes Vater, der durch seinen neuen, viel jüngeren Chef in eine Midlifecrisis gerät und seinen Berufsweg hinterfragt, oder Sunes Mutter, die durch die offensichtlich perfekt funktionierende Familie des anderen Sunes eingeschüchtert, versucht sich selber besser darzustellen. Für jeden im Publikum ist etwas dabei, bei dem er sich selbst vielleicht ein bisschen wiederfinden kann, und so findet „Sune vs. Sune“ sowohl bei Kindern als auch beim älteren Publikum Anklang.

Am Ende führen alle Stränge und Probleme der einzelnen Familienmitglieder, die sich im Laufe des Filmes immer weiter verzweigen und ausdehnen, zusammen, und durch die jeweilige Unterstützung der anderen schaffen es irgendwie alle die Situationen wieder gut zu machen.

„Sune vs. Sune“ ist ein „Heile-Welt-Film“, der alltägliche Krisen und Probleme einer Familie mit viel Humor zeigt. Durch die angeregte Kameraführung, passend gewählter Musik und vor allem tolles Editoring ist der Film schön mit anzusehen und lässt das Publikum nicht nur ein mal auflachen. Vielleicht würde ich „Sune vs. Sune“ nicht in Kategorie des klassischen Berlinale-Generation Films stecken, aber ein lustiger, leichter und schöner Film ist es auf alle Fälle.

10.02.19, Clara Bahrs

Sune and Sune

The summer holidays full of fun on the playground and advantugres in their fatansy-world are coming to an end. And now the fourth class starts, in which Sune finally wants tell his best friens Sophie about his love to her. But then everything comes differently than Sune had imagined, because theres a new one in his class, who is a little bit older thank the others, was already in the US and is also called Sune. And suddenly Gameboy games, Yu-Gi-Oh! cards or fantasy worlds are totally uncool in the class. From now on, Sune is only called „Sune 2“, and sees all chances to tell Sophie about his feelings disappear, after she and the new Sune should play the lovers Romeo and Juliet in the play of Shakespeare performed by the class. Together with his siblings he does everything to win back his old name, and of course Sophie.

The film starts with a scene from the fantasy world of the three children, and often switches between role play and reality in the movie. What’s maybe a little confusing in the first few seconds is quickly understood by the viewer and it’s fun to see the children’s fantasy through great animations and special effects. For example, Sune’s conscience often appears in the form of a full-grown man, who looks out from every possible angle, before the view changes back into reality and we see Sune talking to himself – attracting weird glances.

But not only Sunes problems are told in the story, we can also follow the problems of each family member, as the thoughts of the characters are explained by voices from the off: Håkan, Sunes little brother, who thinks about superpowers and laser swords, or why adults never really want to play; Sunes father, who gets into a midlife crisis because of his new, much younger boss and questioning his job, or Sunes mother who tries to demonstrate a perfect life and family after she was intimidated by the mother of the other Sunes. There’s something for everyone in the audience where you can see yourself, that is why „Sune vs. Sune“ is a hit for children as well as older audiences.

In the end, all problems of the individual family members, which expand as the movie progresses, come together, and through the support of the others, all of them somehow manage to find a way out.

„Sune vs. Sune“ is a great movie that shows everyday crises and problems of a family with a lot of humor. Due to the animated cinematography, the fittingly chosen music and the really great editing the movie is nice to watch and does make the audience laugh very often. Maybe I wouldn’t put „Sune vs. Sune“ in the category of the „classic generation film“, but it’s a funny and light familyfilm in any case.

10.02.19, Clara Bahrs

  • Clara

    bezeichnet die Berlinale oft als 5. Jahreszeit. Während über das restliche Jahr Filme oft leider viel zu kurz kommen, sind die zehn Tage Berlinale dafür um so schöner, in denen man durch unterschiedlichste Filme im Generation-Programm Einblicke in Geschichten von jungen Protagonist:innen bekommt. Im mittlerweile sechsten Jahr mit den fGR freut sich Clara auf viele unvergessliche Filme, anregende Diskussionen, spannende Interviews und vor allem auf die einzigartige Berlinale Stimmung!

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