Autor: Clara

bezeichnet die Berlinale oft als 5. Jahreszeit. Während über das restliche Jahr Filme oft leider viel zu kurz kommen, sind die zehn Tage Berlinale dafür um so schöner, in denen man durch unterschiedlichste Filme im Generation-Programm Einblicke in Geschichten von jungen Protagonist:innen bekommt. Im mittlerweile sechsten Jahr mit den fGR freut sich Clara auf viele unvergessliche Filme, anregende Diskussionen, spannende Interviews und vor allem auf die einzigartige Berlinale Stimmung!
Allgemein

Im Auge des Betrachters

Unser Resümee der 68. BerlinaleClara BahrsNun ist die Berlinale 2018 auch schon vorbei, ich bin zurück im verschneiten Trondheim und kann auf diese fantastischen zehn letzten Tage zurückblicken. Es war für mich eine der besten, wenn nicht sogar die Beste Berlinale seit langem, was nicht nur an ganz fantastischen, berührenden und inspirierenden Filmen lag, sondern vor allem auch an den ganzen Einblicken, die ich durch nähere Beschäftigung mit den Themen und Interviews mit Filmteams bekommen durfte. Und endlich mal zehn Tage frei für die Berlinale und den Tag um 09:30 Uhr im ZOO-Palast zu starten, was könnte es besseres geben? Die Berlinale 2019 kann auf jeden Fall kommen!Johanna GostenDie 68. Berlinale ist vorüber und damit auch mein bisher liebstes Festival. Von der Filmauswahl über die In...
Kritik

Kurzfilme 2

Kiem HolianderDer diesjährige Gewinner der Jugendjury führt uns in eine bedrückende und berührende Welt zweier Brüder, die versuchen gegen die Armut anzukämpfen. Alles Geld, was sie zum Beispiel durch Milch austragen erarbeiten, soll an die Familie gehen, obwohl der 13-jährige Andi viel lieber ein eigenes Handy hatte. Er und Florist teilen sich ein kleines Zimmer und stehen sich durch die Armut sehr nahe, der Film fängt mit tollen Einstellungen das unausgesprochene, zwischenmenschliche der beiden auf. Man fühlt sich als Zuschauer gradezu zwischen den beiden und kann die Gefühle beider spüren, aber auch die gegensätzlichen Wünsche und Ziele, die die Familie auseinander zieht. Ein sehr berührender Film, der meiner Meinung nach den gläsernen Bären auf alle Fälle verdient hat! Premier AmourLa...
Kritik

Rote Fäden der Kindheit

For English VersionIst Kindheit überall identisch, kann man Kindheit für alle gleich definieren? Ganz gewiss nicht: mit den Kurzfilmen 2 in KPlus bekommt das Publikum sechs Kurzfilme aus sechs verschiedenen Ländern zu sehen, die uns ganz individuelle Einblicke in die Kindheit unterschiedlicher Kulturen oder Schichten gibt. YoverYover steht morgens auf, setzt sich auf sein Lastenrad um Lebensmittel und andere Dinge an Bewohner des Dorfes auszutragen. Der Film begleitet den Jungen einen Tag lang von morgens bis abends und gibt einen Einblick in den Alltag in einem kleinen kolumbianischen Dorf. Durch viele schöne Einstellungen kann man das Dorf am Regenwald bewundern, und auch wenn Cover inhaltstechnisch nicht sehr ausgeweitet ist, genießt man die 14 Minuten, in denen man in die Rolle eines K...
Hintergrund, Interview

Zwischen Gesellschaftskritik und Zensur

For English VersionInterview mit dem Filmteam von "Hendi va Hormoz"Nach der letzten 14-Plus Premiere von „Hendi & Hormoz“ am Donnerstagabend hatten Liv und ich am Freitagvormittag die Möglichkeit das Filmteam auf ein Interview am Zoopalast zu treffen. Wir betreten die Zoolounge, in der im Hintergrund leise Jazzmusik läuft und werden freundlich von der Generation Gästebetreuerin empfangen und zum Filmteam geführt. Alle begrüßen sich gegenseitig, neben dem Regisseuren Abbas Amini ist noch die künstlerische Leiterin des Filmes da, außerdem zwei weitere Frauen, die wohl nicht direkt zum Filmteam gehören, wovon sich eine allerdings als Schwester des Regisseuren herausstellt. Schnell sehen wir, dass wir ein kleines Kommunikationsproblem haben werden, da niemand von uns Farsi oder Französisch...
Kritik

Adam

For English VersionEin hörgeschädigter Junge, der mit allen Mitteln versucht eine Verbindung mit seiner Mutter aufzubauen, die durch jahrelangen Drogen- und Alkoholkonsum mit einer irreversibler Hirnschädigung im Heim leben muss - Die Storyline von „Adam“ klingt spannend und wichtig, und man geht mit hohen Erwartungen in den Film. Leider schafft es die deutsch-isländische Produktion nicht wirklich, die Thematik überzeugend in Szene zu setzten. Angefangen damit, dass der Hauptcharakter Adam, der im Film nunmal stumm ist und kaum hört, von einem Schauspieler porträtiert wird, der keinerlei Einschränkungen in Beidem hat, häufen sich im Film die Sachen, die nicht sehr authentisch oder verständlich übermittelt werden. Mit der Taubstummheit des Protagonisten und der Drogensucht der Mutter werden...
Kritik

Zwischen Traum und Wirklichkeit

For English Version eine Kritik zu Kissing Candice Die erste und letzte Szene in „Kissing Candice“ sind fast identisch: Candice sitzt mit einem jungen Mann im Auto, man sieht Straßenlaternen, die hinten am Horizont verschwimmen. Der einzige Unterschied ist der Farbton der Szene - während der Anfang in einem satten und warmen Rotton zu sehen ist, ist das Ende dunkel und kalt. In „Kissing Candice“ geht es um die 17-jährige Candice, die in einer Kleinstadt in Nordirland lebt. Durch ihre Epilepsie bedingt bekommt Candice immer wieder Anfälle, bei denen sie immer von dem gleichen Jungen träumt. Allerdings spielt die Krankheit im Film keine relativ große Rolle, es geht viel mehr um das Entfliehen Candices aus der Wirklichkeit. Denn auch wenn der vermeintliche Junge aus ihren Träumen plötzlich a...
Interview

Exklusiver Einblick in die Band Los Bando Immortale

For English Version, norsk intervju Lange mussten Klara und ich nach der Vorstellung von „Los Bando“ am Montagvormittag warten um ein paar Worte mit der Filmcrew wechseln zu können, so groß war der Ansturm bei der Autogrammstunde. Alle wollten Unterschriften und Fotos der vier Hauptdarsteller, sodass diese tapfer gut eine halbe Stunde lang von hunderten Kindern umwimmelt waren. Trotzdem haben sich die vier danach noch etwas mehr Zeit genommen, um uns ein bisschen was über die Arbeit am Film zu erzählen. freie Generation Reporter: Danke für den großartigen Film! Wie war es denn für euch, in einem Film mitzuspielen, bei dem es um so viel Musik geht? Tage (Grim): Es hat wirklich sehr Spaß gemacht! Jonas (Martin): Und am Anfang war es etwas angsteinflößend, weil wir nicht so viel Proben hatten...
Kritik

Ceres

For English VersionWenn sich ein Gewitter anbahnt muss alles ganz schnell gehen, denn die eine Maschine, die den Luftdruck verändern soll, muss 20 Minuten vor dem Niederschlag angeschlaltet werden, damit dieser nicht den Boden erreicht und die Ernte gerettet werden kann. In Ceres werden in dokumentarischer Form ein Jahr lang Kinder von verschiedenen Bauernhöfen bei ihrer Arbeit begleitet. Im Gegensatz zu ihren Freunden, die in der Stadt wohnen, helfen Sie nach der Schule ihren Familien beim Sähen, Ernten oder den Tieren. Die Kamera filmt so gut wie alle Arbeit, die auf einem Bauernhof zu machen ist, von der Geburt der Kälber hin bis zum Schlachten dieser, wobei auch keine Details ausgelassen werden. Der niederländisch-belgische Film gibt damit Einblick in den Alltag und das Leben von Kind...
Kritik

Rockiger Roadtrip durch Norwegen

Kritik zu "Los Bando"For English VersionWas eignet sich besser dazu den Traum vom Durchbruch der eigenen Band zu verwirklichen als an einem Bandcontest teilzunehmen? Die beiden Freunde Aksel und Grim wollen auf jeden Fall einmal durch ganz Norwegen reisen, um ihre Band Los Bando Immortale bei der Rock-Championship in Trømso zu vertreten. Dafür suchen sie sich sogar noch kurzerhand die neunjährige Thilda mit ihrem Cello als Bassisten und überreden sogar den Rellyfahrer Martin sie zu fahren. So machen sich die vier mit einem coolen Bandvan auf die Reise, und auch wenn sie den Contest in Trømso als gemeinsames Ziel haben, hat jeder doch eigene Probleme und Gedanken, die sie mit dem Trip verbinden. Aksel, der sich durch den Auftritt endlich etwas mehr Aufmerksamkeit seiner Angebeteten Linda e...
Kritik

„Alles wird gut.“ – „Versprochen?“ – „Versprochen, mit Spucke.“

For English VersionKritik zu Les Rois MongolsDie zwölfjährige Manon liebt ihren kleinen Bruder Mimi und würde alles tun, um ihn glücklich zu machen. Ihr Leben in Montreal verbringt sie somit hauptsächlich damit, ihren Bruder zu umsorgen und ihm eine Familie und eine heile Welt zu geben, während ihr Umfeld mehr und mehr kaputt geht. Während sich das Volk durch die Zuspitzung der Front de libération du Québec (eine extreme Bewegung in den 70ern für die Unabhängigkeit Québecs) in Aufruhe befindet und ohnehin wenig seinen normalen Gang nimmt, müssen die Geschwister zusehen wie die Mutter immer überforderter von dem im Sterben liegenden Vater wird und ihre Tante mit ihren eigenen Problemen zu viel zu tun hat, um sich neben ihren eigenen Kindern noch um Manon und Mimi zu kümmern. Manon versucht ...