Schlagwort: johanna

Kritik

Wie ein Stadthase seine Bestimmung bei den Osterhasen findet

Um die Berlinale Generation in seiner reinsten Form zu erleben, sollte man sich einfach zu dem Film mit der geringsten Altersempfehlung begeben. Denn was ich heute bei der Weltpremiere zu „Die Häschenschule“ erleben durfte, das macht das Herz dieser Sektion aus.Buntes Gewusel und Gekreische noch kurz vor Filmbeginn, ausgelassene Freude während der wundervollen Ansage des Moderators und schließlich ganz große Gefühle im Film selbst. Es wurde gelacht, geweint, sich gefürchtet, mitgefiebert. Mit ganzem Herzen erlebte das junge Publikum die Reise des Stadthasen Max, der zunächst nicht an die Häschenschule glaubt, kurz nach Filmbeginn aber genau dort landet. Bald kommt heraus: das Osterfest ist in Gefahr, denn die Füchse wollen das Goldene Ei stehlen und den Häschen somit die Kraft entreißen, O...
Hintergrund

Eine Journalistin als Fotografin bei der Berlinale

Einmal ganz nah am Rampenlicht sein und zu den Menschen gehören, die hinter der Kamera stehen und dafür andere Menschen ins rechte Licht rücken. Diese Erfahrung durfte ich machen, als gestern Nachmittag und Abend die Generation eröffnet wurde, denn Klara, unsere Fotografin, war zu diesem Zeitpunkt in Norwegen und stand uns leider noch nicht zur Verfügung.Als temporärer Ersatz sprang ich ein - und musste mich an dieses Gefühl erst einmal gewöhnen. Denn während es die Aufgabe des Journalisten ist, den Film, die Atmosphäre, sowie die Publikumsreaktion und das gesamte Drum und Dran auf sich wirken zu lassen und sich im Nachhinein damit zu befassen, ist der Fotograf im Hier und Jetzt in Aktion und muss im Moment selbst schaffen. Raus aus dem dunklen Publikumsbereich, aus dem Kinosessel und ganz...
Interview

Wir sind wie eine große Familie

An einem für mich etwas ruhigeren Tag hatte ich ein wenig Zeit für ein Interview mit Simon Hofmann, Maryans persönlichem Assistenten. Nach der Schule flitzte ich zum Potsdamer Platz und hielt ein nettes Gespräch mit Simon im Keller des CinemaxX. Klara kam nach etwa zehn Minuten dazu und leistete uns Gesellschaft.fGR: Wie bist du überhaupt zur Berlinale gekommen?Simon: Die lange Geschichte oder die kurze?fGR: Die lange, bitte!Simon: Ich habe für mich schon relativ früh entdeckt, dass der Film meine große Leidenschaft ist. Ich bin in München groß geworden und habe nach der Schule ein Praktikum bei einer Filmfirma gemacht. Darüber habe ich dann ein paar Kameramänner und Regieassistenten kennengelernt, die mir alle empfohlen haben: geh nach Berlin, da ist die Branche stärker, was ich dann gema...
Kritik

Im Herzen die Musik

Gavin Smith © Scoop Films 2014 Wundervolle Musik, lustige Momente und das Gefühl, verstanden zu werden.Was „The Beat Beneath My Feet“ von John Williams und Produzent Michael Mueller so besonders für mich machte, ist, dass Protagonist Tom (Nicholas Galitzine) kein typischer Rockstar ist. Stattdessen ist er Nerd in jeder Hinsicht, hat in der Schule große Probleme, Freunde zu finden und lebt allein mit seiner Mutter. Die Musik ist sein einziger Halt. Das, was ihm geholfen hat, mit dem Ritzen aufzuhören. Als ein Ex-Rockstar (Luke Perry) bei ihm im Haus einzieht, ist für ihn klar - der muss ihm richtig Gitarrenspielen beibringen. Mit Hilfe von Erpressung hat er sein Ziel bald erreicht und arbeitet nun mit seinem Lehrer auf seine bisher größte Herausforderung zu. The Battle of Bands, wo er alle...
Interview

A chat with the people behind „The Beat Beneath My Feet“

English version italicNach der Premiere von The Beat Beneath My Feet hatte Mia, Klara und ich eines unserer wenigen bereits vorher festgelegten Interviews. Durch Glück waren wir die einzigen, die ein Interview machen wollten und konnte daher fast sicher sein, dass wir die Gelegenheit bekommen würden. Nach einiger Wartezeit, da Regisseur John Williams, Scriptwriter Michael Mueller und Schauspieler Nicholas Galitzine noch viele Autogramme zu geben hatten, saßen wir gemütlich mit den dreien zusammen und konnten endlich unsere Fragen stellen.After the premiere of „The Beat Beneath My Feet“ Mia, Klara and I had an interview with director John Williams, script writer Michael Mueller and actor Nicholas Galitzine.Freie Generation Reporter: Wann und Warum hast du entschieden, aus deiner Geschichte ...
Hintergrund, Kritik

Mina Walking

Seit 1996 befand sich Afghanistan in der Macht der Taliban, die sofort sämtliche Medien verboten - Musik, Sport, Bilder, Fernsehen, nichts davon war mehr erlaubt. Frauen mussten komplett verschleiert herumlaufen, konnten sich kaum frei bewegen.Als Reaktion auf die Angriffe des 11. September griffen die USA und Großbritannien im Oktober 2001 Afghanistan an und stürzten die Taliban-Regierung. Seither befindet sich Afghanistan im Wiederaufbau, Schulen sollen gebaut und Sicherheit gewährleistet werden. Doch die Taliban arbeiten weiterhin verbittert daran, Afghanistan zurückzuerobern - es herrscht Krieg.Mitten in dieser Welt spielt "Mina Walking", ein Film über das Mädchen Mina, das sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ihr Vater endlich von den Drogen ablässt und ihr erlaubt, die Schule zu ...
Kritik

Cirkeln or The Circle

Sechs Mädchen, die nach einem mysteriösen Selbstmord entdecken, dass sie magische Kräfte haben. Ihre Aufgabe ist es, die Dämonen daran zu hindern, ihre Welt zu zerstören. Doch dabei geraten sie auf einmal selbst in Lebensgefahr.Ein Plot, wie man ihn mittlerweile aus jedem dritten Jugendbuch kennt. Dass Cirkeln nun verfilmt wurde, ist nach dem Hype des Buches kein Wunder.Zweieinhalb Stunden sitzt man im Kinosessel und begleitet die sechs Mädchen auf ihrem Weg, das Böse zu vernichten. Ein unterhaltsamer Film, der den Zuschauer mitraten lässt, wer sich hinter dem Mörder der anderen Hexen verbirgt.Was den Rätselspaß ein wenig hemmt ist die Vorhersehbarkeit der Handlung. Ich persönlich war mir schnell sicher, wer die „von den Dämonen gesegnete Hexe“ war und auch sehr enttäuscht, als sich mein...
Hintergrund, Interview

Ein Gespräch mit Checker Tobi in der Zoolounge

Wer uns schon aus unserem ersten Jahr als Freie Generation Reporter kennt, der weiß, dass wir auch gerne mal hinter die Kulissen der Berlinale blicken. Denn für dieses große Festival ist eine Menge an Organisation notwendig. Gestern haben Sarah und ich uns nach „Nena“ mal Checker Tobi (Tobias Krell) geschnappt, wie wir ihn mittlerweile alle nennen, und ihm ein paar Fragen zu seinem Job als Moderator gestellt. Dazu hat er uns mit in die Zoolounge genommen und uns bereitwillig Auskunft gegeben. Freie Generation Reporter: Wie bist du zur Berlinale gekommen?Tobias: Ich habe vor zwei Jahren ein Praktikum bei der Programmorganisation und im Wettbewerb gemacht und war dann die Assistenz von Thomas Heiler, dem Programmchef der Berlinale. Danach wollte ich eigentlich ganz für die Berlinale arbeiten...
Kritik

Ein gespaltenes Publikum und Magenschmerzen

English version belowFlockenEin durch und durch düsterer Film. Absichtlich jeden Tag im Zwielicht Schwedens gedreht zählt „Flocken“ von Beata Gårdeler zu den schwer verdaulichen Filmen dieser Berlinale. Als der Abspann beginnt, sind die Gemüter gespalten. Mehr als sonst verlassen vorzeitig den Saal, der Rest bleibt wie vom Donner gerührt sitzen.Fast zwei Stunden begleiten wir zwei Teenager, die in einem schwedischen Dorf wohnen und von den Erwachsenen vollkommen im Stich gelassen werden. Jennifer (Fatime Azemi) beschuldigt Alexander (John Risto), sie vergewaltigt zu haben. Doch in dem kleinen Dorf möchte das keiner wahr haben. Die Situation spitzt sich zu.Mit schräger Musik und dunklen Bildern beginnt der Film. Wer noch keine Inhaltsangabe gelesen hat, bekommt spätestens jetzt eine Ahnung,...
Kritik

Das größte Haus der Welt

GTM/MEX 2015, Generation Englisch version belowEin sehr ruhiger Film mit eher wenig Handlung, die allerdings den tristen Tagesablauf der Bergbewohner perfekt einfängt. In „Das Größte Haus der Welt“ geht es um das Mädchen Rocio (Gloria López), das losgeschickt wird, um Schafe zu hüten. Rocio muss viele Hürden überwinden und lernen, erwachsen zu werden.Gloria hat einfach wundervoll gespielt. Obwohl es ihr erster Film war, merkt man ihr nicht an, dass sie gerade in eine Rolle geschlüpft ist, so authentisch kommt sie rüber. Zugegeben, viel sagen musste sie nicht, aber auch Mimik und Gestik sind fürs Schauspielern ja ungeheuer wichtig. Und Gloria schien zu wissen, was sie tat.Im gesamten Film wird viel auf Symbolik gesetzt. Ob es nun die neblige Brücke ist, die Roccia überqueren muss, oder das...