Schlagwort: 14plus

Kritik

The EMOtional Musical

In dem Film “Emo the Musical” dreht sich alles um Ethan, der eine neue Schule besucht und sich in die dort vorhandenen Gruppen einordnen muss. Von seiner alten Schule wurde er verwiesen, da er vor Ort probiert hat, Selbstmord zu begehen. Dies war allerdings nicht einer seiner ernsten Gedanken. So merkt man trotzdem schnell: Ethan ist ein Emo. Schwarze T-Shirts, dunkle Kritzeleien auf dem Block, Kajal unter den Augen. Zum Glück gibt es in seiner neuen Umgebung eine Emo-Rock-Band, die wie auf Ethan zugeschnitten scheint. Als zweiter Gitarrist ist er nun ein essentielles Mitglied der Band „Worst Day Ever“ und bringt genau den richtigen Elan rein, um den großen anstehenden Bandcontest zu gewinnen.Leichter gesagt als getan! Wenn es da nicht noch diese Bibelgruppe mit der schönen Trinity gäbe...
Kritik

Unerwartete Sehnsüchte

Was wäre, wenn sich dein bester Freund, den du schon dein ganzes Leben lang kennst, plötzlich als Pädophiler entpuppt? Was wäre, wenn du die ganze Zeit über unbewusst geahnt hast, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmt und all das jetzt auf einmal einen Sinn ergibt? Würdest du ihn umbringen wollen oder ihm verzeihen?Butterfly Kisses beschäftigt sich mit einem sehr delikaten, nicht all zu oft aufgegriffenem Thema, der Kinderpädophilie. Komplett in schwarz-weiß Tönen gehalten, erzählt der Film die Geschichte von drei männlichen Jugendlichen, die sich in einer probierfreudigen Phase ihrer Pubertät befinden. Einer von ihnen, Jake, wird von den anderen beiden immer wieder damit aufgezogen, noch Jungfrau zu sein, während er seine Abende Tag für Tag damit verbringt, sich Pornos anzuschauen und Chr...
Kritik

1 1/2 Jahre auf Tour!

Laut dröhnt Rockmusik aus den Lautsprechern des Kinosaals, auf der Leinwand eine Band, durch aufdringlichste Lichteffekte immer wieder flackernd grell erleuchtet.On the Road heißt der Film, der die Band Wolf Alice eine Zeit lang halbdokumentarisch auf ihrer England-Tour begleitet. Bruchstückhaft verfolgt man, wie die Band in ihrem Tourbus von einem Ort zum nächsten reist, abends ein Konzert gibt, manchmal noch mit Aftershow, und schon geht es wieder weiter. Der Film begleitet auch Estelle, die neue Bandmanagerin, und überträgt ihre Eindrücke von dieser neuartigen Erfahrung, was den fiktiven Teil, das sonstige Tourleben den dokumentarischen Teil des Films bildet. Fiktion und Dokumentation greifen meines Erachtens hier gut ineinander.Zu Anfang des Films wird kaum ein Lied komplett gespielt. ...
Allgemein

Dokus – „Huraa“ oder „Bloß nicht“?

Die Berlinale ist dieses Jahr in allen Sektionen mit außergewöhnlich vielen Dokumentarfilmen bestückt. Alleine im Generation Programm sind ein Drittel aller Filme in dokumentarischer Form entstanden. Dabei variieren die Beschreibungen im Programm zwischen dokumentarische Bildsprache, dokumentarischer Blick und dokumentarische Qualität. Die nächste Woche wird zeigen bei welchen Filmen Dokumentar- und bei welchen der Spielfilmanteil überwiegt.Ich persönlich finde Dokumentarfilme oft interessant und freue mich auf die vielen Filme. Aber was sagt unser Berlinale Publikum dazu? Ich habe drei Zuschauer bei der Berlinale Generation Eröffnung gefragt, wie ihnen Dokumentationen im allgemeinen gefallen und was sie von der Menge an Dokumentarfilmen im Generation Programm halten.Mia, 12 Jahre„Ich fi...
Kritik

Mit löchrigen Jeans durch Bulgarien

© Constanze Schmitt Lora wohnt in einem kleinen Dorf in Bulgarien, in dem sich jeder strikt an die Traditionen hält. Das heißt also, dass sich jeder beim Namen kennt. Alle scheinen zu wissen, was das Beste für die Mitbewohner ist. So auch bei der Protagonistin, deren Vater an einem unerwarteten Herzinfarkt stirbt. Da jedoch das Verhältnis zwischen Vater und Tochter nie besonders eng war, drückt Lora ihre Trauer nach außen hin fast gar nicht aus. Das junge Mädchen trägt gerademal einen kleines, kurzes, schwarzes Tuch als Zeichen für ihr Mitgefühl. Im Gegensatz zu ihrer braven Schwester, lässt das die ganze Situation noch mehr eskalieren. Lora treibt sich, ohne ein Träne zu vergießen, mit Rockmusik in den Ohrstöpseln, bauchfreien T-Shirts und zerrissenen Jeans herum. So lange die Stimmung ...
Kritik

Publikumsliebling 14Plus

Natürlich wollen wir auch wieder unseren 14Plus Publikumsliebling ehren. Mit insgesamt jeweils 15 von den 88 Stimmen haben wir dieses Jahr zum ersten Mal einen Gleichstand. Die beiden Gewinner sind...:Each of them having received 15 of the 88 votes we have a tie. The two movies awarded are…:                                                           Sairat                         und                      Born to DanceHerzlichen Glückwunsch!Congratulations! Ab 11% der Stimmen folgt ein recht enges Feld. Den dritten Platz erhält Ma ...
Kritik

Ein wichtiges Gespräch

Life On The BorderAm Donnerstag um 15 Uhr wurde einmalig auf dieser Berlinale der Dokumentarfilm Life on the Border gezeigt, der über Kinder und deren Schicksale berichtet, die in den Flüchtlingslagern Kobane und Shingal notuntergekommen sind.Viele Zuschauer waren tief betroffen, die Tränenspuren auf ihren Gesichtern klar zu erkennen. Beklemmende Stille erfüllt den Saal, als der Abspann läuft. Umso wichtiger, dass über diesen Film gesprochen wird. Auf der Bühne wird extra umgebaut, sodass nun Sessel dort stehen, in denen sich der Filmemacher Bahman Ghobadi und die Produzentin, die Moderatorin und eine Dolmetscherin niederlassen. Und das einstündige Publikumsgespräch beginnt. Die ganze Zeit über ist es auffallend still. Viele sind noch zu geschockt, um großartig Lärm zu machen. Diejenigen, ...
Kritik

14 Plus Preisverleihung – Die Preise

Preise der Internationalen Jury • Awards of the International JuryLangfilm • Feature FilmDer Hauptpreis der Internationalen Jury für den besten Langfilm geht an Las PlantasThe Grand Prix of the International Jury for the best Feature Film goes to Las Plantas (Plants)Die lobende Erwähnung der Internationalen Jury für den besten Langfilm geht an ZhaleikaThe Special Mention of the International Jury for the best Feature Film goes to ZhaleikaKurzfilm • Short Film Der Hauptpreis der Internationalen Jury für den besten Kurzfilm geht an A Night in TokorikiThe Grand Prix of the International Jury for the best Short Film goes to A Night in TokorikiDie lobende Erwähnung der Internationalen Jury für den besten Kurzfilm geht an The Body Is A Lonely PlaceThe Special Mention of the International Jury fo...
Kritik

Die Kinder ohne Kindheit

Drei der berührendsten und ernstesten Filme des diesjährigen Generation Programmes beschäftigen sich mit Kindern oder Jugendlichen, denen durch schreckliche Erlebnisse ihre Kindheit gestohlen wurde.Für mich sind diese drei Filme, trotz ihres ernsten Themas und der bedrückenden Stimmung, einige der Besten des diesjährigen Programms.Die Dokumentation „Royahaya dame sobh“ (Starless dreams) gibt einen sehr intimen Einblick in ein iranisches Rehabilitationszentrums in dem minderjährige Mädchen, wegen krimineller Delikte einquartiert sind. Die Mädchen erzählen von ihrem Leben und von ihrem Leiden: von Drogenkonsum, Gewalt und Mord. Obwohl „Starless dreams“ eine Dokumentation ist, sieht man keine Wackelnde Kamera oder unscharfe Bilder. Der Film ist gut gefilmt und hervorragen geschnitten so, dass...
Kritik

Rhythmik und Vielfalt- Kurzfilme 1

Während man noch im Kino sitzt, und die Kurzfilme hintereinander an einem vorbeirauschen, hat man wenig Zeit sich zu jedem einzelnen Gedanken zu machen. Doch gerade das, sollte man unbedingt tun. Auf der Fahrt nach Hause gibt es dann endlich etwas Zeit dafür.Keiner dieser Filme suggeriert eine einzige Interpretationsweise. Dafür ist die Handlung zu vielschichtig. Jeder Besucher sieht die kurzen Werke anders.Es gibt selten eine eindeutige Erklärung zu dem, was man gerade sieht und genau das ist das Besondere an der Berlinale. In keinem der Filme, die auf dem Festival gezeigt werden, geht es darum einen klaren, eindimensionalen Handlungsstrang zu präsentieren.So auch hier. Die meisten Kurzfilme endeten mit einer offenen Frage, einer Botschaft oder manchmal sogar mit einer Moral. „Blind Vays...