Jahr: 2015

Kritik

Violence is our Only Option

Brief English version below. Wie weit würdest du gehen, um für deine Freiheit zu kämpfen? Würdest du zu hochgefährlicher Gewalt greifen, in dem Wissen, dass Unschuldige (oder sogar du selbst) dafür mit ihrem Leben bezahlen könnten?Diese Fragen stellt man sich nun. Und wenn die Antwort zu der letzten Frage „nein“ lautet, dann folgt daraus nun das Entsetzen, wie um Himmels Willen es dazu hatte kommen können, dass ein sechzehnjähriger Junge sich dazu getrieben sah, Bomben zu legen, um seinen revolutionären Willen erreichen.Wer meinen Hintergrundartikel zu Corbo gelesen hat, der weiß vielleicht, dass ich mich in den letzten Tagen - seit ich die Beschreibung für Corbo zum ersten Mal gelesen hab - sehr für das Thema der stillen Revolution in Kanada begeistern konnte und generell sehr angetan war...
Hintergrund

Räucherstäbchen und Mönchskutten – Das ist der Buddhismus?

5 von 14 Langfilmen des diesjährigen Generation K+ Programms haben einen Buddhistischen Hintergrund.Darunter: „Es ist wie es Ist“ „Der weg zum Fluss“ und „Goldenes Königreich“ Aber was für eine Religion ist der Buddhismus? Welche Traditionen beinhaltet sie? Mit welchen Problemen wurden und werden Menschen in Süd Ost Asien konfrontiert und wie genau geht eigentlich meditieren?Der Buddhismus ist die viertgrößte Religion der Erde (nach Christentum, Islam und Hinduismus) und hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Die Wurzeln des Buddhismus gehen bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. Zurück.Buddhisten glauben daran, dass alle Wesen im Kreislauf des Lebens gefangen sind, sie sind gebunden durch Karma. Karma beschreibt die Taten, Gedanken und Emotionen, Wünsche und Begierden eines Lebe...
Interview

Interview zum Film „Cloro“ mit Lamberto Sanfelice (Regisseur) und Sara Serraiocco (Hauptdarstellerin)

fGR: Hat die Geschichte des Films eine Verbindung zu Ihrem Leben?L: (überlegt) Manchmal haben die Geschichten, die man erzählt, eine Verbindung zu seinem Leben, aber bei diesem Film nahm ich einfach Elemente, die mir gefielen, hinein. Z.B. sah ich diese schönen Berge und ich fand sie schön und so flossen sie dann in das Endergebnis. Ich dachte nicht groß darüber nach, was diese einzelnen Symbole bedeuteten und bei „Cloro“ war keine philosophische Botschaft an den Zuschauer gerichtet.fGR: Was half Ihnen, in die Rolle von Jennifer zu schlüpfen?S: Ich setzte mich lang mit der Rolle auseinander und schrieb ein Tagebuch aus Jennys Sicht. Außerdem suchte ich mir Fotos von z.B. Beyoncè und Madonna raus, um sie als Idole zu nehmen, und die Welt mit Teenager-Augen zu sehen.Sechs Monate habe ich d...
Kritik

Berge und Synchronschwimmen

Cloro ist ein italienischer Film, vom italienischen Regisseur Lamberto Sanfelice. Die Hauptrolle der Jenny wird von Sara Serraiocco verkörpert, Sara hat für ihre 24 Jahre schon ziemlich viele Preise gewonnen u.a. den Golden Globe als beste Schauspielerin (2014), (und einige Preise im italienisch sprachigen Raum). Sara hat etwas sehr Elegantes und gleichzeitig Zerbrechliches an sich. Dies bringt sie teilweise auch in ihre Rolle Jenny ein, Jenny hat eine unglaubliche Stärke für ihre 17 Jahre, sie muss sich um den nach dem Tod der Mutter depressiven Vater kümmern und um ihren kleinen Bruder, der grade die dritte Klasse besucht. Da der Vater aufgehört hat zu arbeiten, mussten sie aus ihrem Haus ausziehen und damit in die Berge ziehen. Weit abgelegen von den größeren Städten Italiens gibt es ...
Kritik

Ein sehr intimer Film

… das ist die beste Umschreibung um nicht rot zu werden. Vorne weg gesagt, wer nicht damit klar kommt auf der Kinoleinwand einen Penis zu sehen, sollte diesen Film nicht gucken! Der Titel Short Skin bezieht sich auf die zu enge Vorhaut der Hauptfigur, also ist eigentlich auch nichts anderes zu erwarten. Ich kann aber gleich Entwarnung geben, es ist nicht das einzige Thema. Edoardo, genannt Edo, ist ein schlaksiger Typ, sehr groß und dünn, dazu kommt, dass er wenig Selbstbewusstsein hat. Im Film verfolgt man ihn die ganze Zeit. Neben seinem Penisproblem, geht es auch um seine Beziehung zu Bianca und wie sich diese weiterentwickelt. Durch viel Situationskomik wird der Film immer wieder aufgelockert, was bestimmt eine Methode war keine Verklemmtheit im Publikum auszulösen. Ich weiß nicht o...
Kritik

Ist das Leben wirklich vorbei, wenn man im Rollstuhl sitzt?

Nadine Maas © Key Film / Coin Film Nena ist ein unglaublich berührender Film. Nenas Vater (gespielt von Uwe Ochsenknecht) sitzt seit Jahren querschnittsgelähmt im Rollstuhl und sieht im Leben für sich keinen Sinn mehr. Am liebsten würde er sich umbringen. Tatsächlich hat er es bereits einige Male versucht, doch ironischerweise kam ihm auch hierbei seine Behinderung in den Weg. Alleine kann er es einfach nicht schaffen. Nena wurde diese traurige Wahrheit lange Zeit vorenthalten, vermutlich in dem Glauben, dass sie es nicht schaffen würde, diese Situation zu verkraften. Als sie es doch erfährt, ist sie total entsetzt. Sie liebt ihren Vater über alles und möchte ihn nicht verlieren. Aber natürlich wünscht sie sich für ihn, dass er glücklich ist. Im Endeffekt muss sie sich eingestehen, dass, ...
Hintergrund, Interview

Ein Gespräch mit Checker Tobi in der Zoolounge

Wer uns schon aus unserem ersten Jahr als Freie Generation Reporter kennt, der weiß, dass wir auch gerne mal hinter die Kulissen der Berlinale blicken. Denn für dieses große Festival ist eine Menge an Organisation notwendig. Gestern haben Sarah und ich uns nach „Nena“ mal Checker Tobi (Tobias Krell) geschnappt, wie wir ihn mittlerweile alle nennen, und ihm ein paar Fragen zu seinem Job als Moderator gestellt. Dazu hat er uns mit in die Zoolounge genommen und uns bereitwillig Auskunft gegeben. Freie Generation Reporter: Wie bist du zur Berlinale gekommen?Tobias: Ich habe vor zwei Jahren ein Praktikum bei der Programmorganisation und im Wettbewerb gemacht und war dann die Assistenz von Thomas Heiler, dem Programmchef der Berlinale. Danach wollte ich eigentlich ganz für die Berlinale arbeiten...
Kritik

Ein gespaltenes Publikum und Magenschmerzen

English version belowFlockenEin durch und durch düsterer Film. Absichtlich jeden Tag im Zwielicht Schwedens gedreht zählt „Flocken“ von Beata Gårdeler zu den schwer verdaulichen Filmen dieser Berlinale. Als der Abspann beginnt, sind die Gemüter gespalten. Mehr als sonst verlassen vorzeitig den Saal, der Rest bleibt wie vom Donner gerührt sitzen.Fast zwei Stunden begleiten wir zwei Teenager, die in einem schwedischen Dorf wohnen und von den Erwachsenen vollkommen im Stich gelassen werden. Jennifer (Fatime Azemi) beschuldigt Alexander (John Risto), sie vergewaltigt zu haben. Doch in dem kleinen Dorf möchte das keiner wahr haben. Die Situation spitzt sich zu.Mit schräger Musik und dunklen Bildern beginnt der Film. Wer noch keine Inhaltsangabe gelesen hat, bekommt spätestens jetzt eine Ahnung,...
Kritik

The Diary of a Teenage Girl

In dem Film handelt es von dem pubertierenden Mädchen Minnie, das sich mit dem Thema Sexualität auseinandersetzt. Ihr erstes Mal hat sie mit dem Freund ihrer Mutter. Während der Beziehung fragt sie sich, ob diese Affäre durch Liebe oder durch Lust entstanden ist. So kommt sie mit der Welt der Drogen und Prostitution in Berührung und der Zuschauer bekommt ihre Entwicklung zu einem Erwachsenen genau mit.Untermalt wurde der Film mit den Comiczeichnungen der 15 jährigen, denn es wurde nach der gleichnamigen Graphic Novel von Phoebe Gloeckner gedreht.Die Frage des „Erwachsenwerdens“ ist meiner Meinung nach noch nicht so deutlich angesprochen worden.Mir hat der Realitätsbezug ein wenig gefehlt und ich konnte mich nicht richtig mit den Charakteren identifizieren, aufgrund des etwas naiven Denke...
Kritik

Hoffnung

© Kukunoor Movies „Für mich steht ein Regenbogen für etwas schönes, hoffnungvolles. Besonders Kinder sehen in einem Regenbogen etwas magisches“, Nagesh Kukunoor (Regiesseur von Dhanak/Regenbogen).Regenbogen ist ein sehr schöner Kinderfilm voller bewegender Momente. Der Zuschauer wird mit genommen auf die Reise der beiden Geschwister Pari und Chortu. Sie wollen den Filmstar Shah Rukh Khan treffen. Er soll ihnen dabei helfen, dass Choutu wieder sehen kann. In diesem Film findet man, die für Kinder perfekt Mischung von schönen, lustigen und bewegenden Momenten. Ein richtiger Berlinale Film!Aber obwohl dieser Film für Kinder ist, ist er durchaus auch sehenswert für ältere Leute. Nagesh Kukunoor zeigt dem Publikum ein ganz besonderes Indien. Ein indien wo jeder jedem hilft, wo man keine Angst...