Jahr: 2017

Kritik

"I felt the power of death like it was really near."

Der Film "Shkola nomer 3" beginnt mit einem Jugendlichen, der mit seinem Motorrad die Straße entlangfährt, wackelige Handkamera, Schnitt. Dann werden mit ruhigen stabilen Bildern Häuserfronten und Landschaft gezeigt. So scheint auch der Film aufgebaut zu sein. Jugendliche aus der Ukraine erzählen uns ihre Geschichte. Symmetrisch aufgenommen mit einem Stativ, dann folgen wir ihnen mit handgehaltener Kamera nach draußen und bekommen einen Einblick in ihr Leben. Jeder der Jugendlichen hat ein Objekt mitgebracht. Eine Nahaufnahme davon, dann nimmt die Kamera Abstand und die Jugendlichen erzählen über ihren Gegenstand und dessen Hintergrund, bis sich das Ganze fortentwickelt und man weit mehr erfährt - sehr Intimes. Gestört werden die Jugendlichen dabei nicht, sie können sich entfalten ...
Hintergrund

Klappe, die zweite: Mit Checker-Tobi in der Loge

Zwei Jahre ist unser letztes Interview mit Tobi nun schon her - also höchste Zeit, mal wieder zu checken, wie es ihm bei der Berlinale geht. Nach der Morgenvorstellung zu As Duas Irenes setzen Sarah und ich uns auf einen Kaffee in der Zoologe in die gleiche Ecke wie vor zwei Jahren und quatschen eine Runde mit dem beliebten Checker von Kika, der seit vier Jahren die Berlinale Generation moderiert.Freie Generation Reporter: Wie hast du das Publikumsgespräch eben empfunden? War es ein typisches oder ist dir etwas Besonderes aufgefallen?Tobi: Es war ein Highlight! Deshalb habe ich auch das Q&A so lange laufen lassen. Irgendwann wird es immer ein bisschen unruhig, das ist ja auch verständlich — aber gerade eben gab es so tolle Fragen und ich habe gemerkt, dass Fabio (der Regisseur) das bes...
Kritik

Quite a Weird Movie

Weirdos ist ein Film, der mich gespalten im Kinosessel zurückgelassen hat. Ich bin überzeugt davon, dass ein Film und insbesondere ein Berlinalefilm immer ein gewisses Gefühl oder eine bestimmte Reaktion in einem hervorrufen sollte. Doch genau diese Wirkung ist bei mir ausgeblieben. Weirdos hat es einfach nicht geschafft, mich komplett mitzureißen, mich emotional zu berühren. Ich muss dazu sagen, dass ich mir sehr viel von diesem Film erhofft habe und somit mit einer ganz anderen Erwartungshaltung in den Film hineingegangen bin. Zum einen, weil ich ein großer Kanadafan bin, zum anderen, weil die Filmbeschreibung sehr vielversprechend klang. Zwar muss man dem Film zu Gute halten, dass er als „low-budget“ angesetzt und größtenteils durch Staatsgelder finanziert wurde, jedoch ist genau diese...
Kritik

Verbindungen

- eine Kritik zu "The Inland Road"Man sieht ein Mädchen, ein Mädchen, dass darauf wartet von einem Auto mitgenommen zu werden. Ein Auto fährt vorbei, dass Nächste hält. Im nächsten Moment sieht man schlingernde Bilder und man kann sich denken, es ist was passiert... Ein Schock. Tia kann sich aus dem Auto befreien, sie kann für den eingeklemmten Fahrer Hilfe rufen, einen Hubschrauber. Doch für einen Anderen kommt jede Hilfe zu spät. Ihr Vater besucht sie danach im Krankenhaus, aber statt sie mit zu sich zu nehmen, gibt er ihr Geld. Daraufhin fährt sie für 150$ zur Beerdigung des einen Mannes und dann beginnt ihr Sommer mit der Familie des Opfers und des anderen Mitfahrers.Gefühle und Beziehungen entspinnen sich und ein Band ensteht. Durch die kleine Lilly öffnet sich Tia nach und nach.Für m...
Hintergrund, Interview

Zwei Frauen und ihre Geschichte – ein Porträt

Der Dokumentarfilm "Poi E: Die Geschichte unseres Liedes" erzählt, wie Dalvanius Primes Lied Generationen dazu ermutigen konnte, ihre traditionellen Maori-Wurzeln wieder zu entdecken. Die beiden Schwestern aus Neuseeland Taranaki haben den weitenWeg nach Berlin auf sich genommen und ich hatte glücklicherweise die Gelegenheit mit ihnen zu sprechen.Die Tanten, wie sie genannt werden, sind zwei herzerwärmende Menschen und als wir anfingen zu reden, vergaß ich fast, dass wir grade ein Interview machten.Aunty Bib und Nana Bub (das sind ihre Spitznamen) haben das Lied "Poi E" seit seinen Anfangen begleitet. 1967 waren sie Gründungsmitglieder des "atea Māori Club" und als Dalvanius Prime 1981 aus Übersee nach Neuseeland zurück kam und "Poi E" schrieb, begannen sie, das Lied zu singen. Sie waren i...
Kritik

In 9 Minuten überzeugen? Klar!

Meine persönliche Lieblingsrubrik sind die Kurzfilme der Berlinale. Denn Kurzfilme sind etwas ganz Besonderes. Man sitzt zwar ungefähr 110 Minuten im Kino, fühlt sich allerdings an keiner Stelle gelangweilt. Die Berlinaleshorts sind immer abwechslungsreich und voll von künstlerischer Dramaturgie. Selbst wenn man sich nicht für jeden Film begeistern kann, ist trotzdem von sieben Filmen für jeden etwas dabei, wovon man sich gefesselt oder berührt fühlt. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie sehr kurze Clips von 9-15 min. überzeugen können, wie schnell man sich in die Handlung einfinden kann. Da die Filmzeit eben so kurz ist, muss ein spannender, außergewöhnlicher Handlungsstrang porträtiert werden. Die Mischung des Programms „Kurzfilme 1“ (14+) halte ich für äußerst gelungen, da Animationen,...
Kritik

Strike a pose, be a freak!

Als ich kurz vor der Berlinale das Generation Programm las und mir überlegte, welche Filme ich schauen will, entschied ich mich zwar für Freak Show, aber wirklich angetan war ich noch nicht. In der Regel sind die Filmbeschreibungen in den Berlinale-Programmen immer toll geschrieben. (Meiner Meinung nach, ist das eine Kunst für sich!) Aber die Beschreibung dieses 14Plus Films konnte mich weder total begeistern, noch konnte sie mich abschrecken. Am Tag davor hörte ich aus meinem Team, dass der Film toll sei und ging dementsprechend mit freudigen Erwartungen in die Vorstellung. Und ich wurde nicht enttäuscht...!"Freak Show" ist ein Film, der mich vom ersten Moment an in die Welt von Billy Bloom entführt. Einem Jungen, der es liebt sich extravagant zu (ver-)kleiden und ein Faible für's Schmink...
Allgemein

"Ich weiß, dass es woanders eine Irene gibt, die genauso ist wie ich"

Eine Kritik zu As Duas IrenesAls Irene feststellt, dass es im Nachbarort ein Mädchen gibt, das ebenfalls Irene heißt, die aber doch ein so anderes Leben zu führen scheint, möchte sie unbedingt Zeit mit ihr verbringen, um sie näher kennenzulernen. Durch die entstehende Freundschaft der beiden erhält sie Einblick in eine Familie, die doch so viel glücklicher scheint. Diese Irene wird von ihrer Mutter offen geliebt, bei allem unterstützt und darf machen, was sie möchte. Irene selbst ist immer das fünfte Rad am Wagen. Ihre ältere Schwester ist es, die all die Aufmerksamkeit erhält. Ihr wird alles erlaubt, sie darf sich kleiden, wie sie es möchte und ausgehen, wann sie es möchte. Umso mehr gefällt Irene die neue Freiheit, die sich durch die Freundschaft mit der anderen Irene ergibt. Es eröffne...
Interview

Pferde-Casting?

Ein Interview mit dem Regisseur von Oskars AmerikaNach der Premiere von Oskars Amerika gestern im Zoopalast, setzte sich unsere Fotografin Klara, die momentan eigentlich ihr Auslandsjahr in Norwegen macht und extra für die Berlinale nach Berlin gereist ist, dafür ein, dass wir noch kurz mit dem Regisseur, Torfinn Iversen, sprechen können. 2012 war er bereits mit seinem Kurzfilm Levi’s Horse im Kurzfilmprogramm 14Plus der Berlinale. Nun folgt sein erster Spielfilm mit der selben Thematik. Als wir ihn treffen, wirkt er etwas nervös, aber doch erleichtert, dass der Film so gut vom Publikum aufgenommen wurde. fGR: Worin bestand die Motivation, aus dem schon bestehenden Kurzfilm nun auch noch einen Spielfilm mit der selben Thematik zu machen?Regisseur: Es war schon immer mein Traum, einen Spiel...
Kritik

Unterhaltung für Groß und Klein

„Ich renne nie!“ „Doch das tust du! Hier drin in deinem Herzen rennst du die ganze Zeit““Amelie rennt” ist ein sehr gelungener Unterhaltungsfilm für die ganze Familie.Ein spannender Plot und charmante Hauptdarsteller tragen diesen Film.Schnell gewinnt man sie lieb, die störrische Amelie. Als Berliner Stadtkind traut sie sich immer ihr Meinung zu sagen und hat immer eine kecke Antwort in der Tasche. Trotzdem rennt sie vor ihren Gefühlen weg und versucht mit aller Kraft ihr Krankheit zu ignorieren. Amelie hat Asthma. Nach einem erneuten Zusammenbruch wird sie von ihren Eltern in eine Lungenklinik nach Südtirol geschickt. Dort lernt sie Bart kennen. Zunächst werfen die Beiden sich Beleidigungen an den Kopf, doch als sie zusammen den Gipfel eines Berges besteigen um zum heilungsversprechenden ...