Schlagwort: 14plus

Interview

Between surealism and reality

2020 Berlinale Generation presents the Ukrainian documentary “The earth is blue as an orange” which already won the documentary directing award at this years Sundance film festival. In a loving way the film follows single mother Anna and her four children as they document their lives on the Ukrainian/Russian boarder trough their own film project. Director Iryna Tsilyk manages to draw a deeply touching portray of a family trying to bring normality and hope into a life marked by war. The outstanding camera work creates pictures that are able to transport a feeling of surrealistic normality in circumstances who are terrifying real. With her first documentary feature film Iryna Tsilyk reminds us that although the media presence is decreasing the war between Ukraine and Russia is still going ...
Interview

„Du kriegst hier richtig die Insights, Carli…“

Eine Interview zu Nackte TiereAm Sonntag lief in der CrossSection Encounters/Generation 14plus das Regiedebüt von Melanie Waelde: „Nackte Tiere“. Zu meinem großen Glück zählen drei Menschen aus dem Team zu meinen besten Freunden, wie ich besuchen sie viel die Berlinale und so treffen wir uns in der Nähe des Zoo Palasts im Schleusenkrug zum Frühstück und ich stelle ihnen ganz offiziell ein paar Fragen. Darauf wird natürlich sehr inoffiziell geantwortet und so möchte ich gleich zu Beginn festhalten, dass viele der Fragen mit einem gewissen Maß an Ironie beantwortet wurden!Könnt ihr mir einmal sagen wie ihr heißt, was euer Lieblingsessen sowie -tier ist und was ihr bei Nackte Tiere so gemacht habt?Hallo, ich bin Fion Mutert, mein Lieblingsessen, würde ich jetzt mal so aus meinem Bauchgefühl r...
Interview

Über die Liebe zur Welt

Interview mit Robin L’Houmeau aus „La déesse des mouches à feu“ Obwohl der Großteil des Filmteams von La déesse des mouches à feu leider bereits Montag den Weg zurück nach Kanada angetreten hat, hatte ich zu meiner Freude doch noch die Möglichkeit ein Interview mit Robin L’Houmeau - dem Schauspieler von Keven - zu führen. Ich werde herzlich von Robin begrüßt, als wir uns am Dienstagnachmittag vor dem CinemaxX treffen, und wir machen uns auf den Weg in einen gemütlichen Raum in einem der naheliegenden „Berlinale-Gebäude“. Nachdem wir uns ein bisschen über die großartige Stimmung auf dem Festival ausgetauscht haben, ist Robin bereit für meine Fragen. fGR: Wie bist Du zum Film gekommen? Hattest du einen persönlichen Grund, wieso du daran mitwirken wolltest?Robin: Zum Film bin ich durch ein n...
Kritik

Schillernd für die Gleichberechtigung von transgender Menschen

Standing Ovations noch während des Abspanns. Das Publikum tobt. So eine starke Reaktion habe ich all die Jahre, die ich mittlerweile schon auf die Berlinale gehe, noch nicht erlebt. Wenn ich bei Meu Nome é Bagdá schon meinte, dass der Film den Nerv der Zeit trifft, so übertrifft Alice Junior dies noch. Eine Geschichte über ein transgender Mädchen auf der Berlinale in Berlin. Ein passenderes Publikum für die internationale Premiere kann vermutlich kaum gefunden werden. Alice, gespielt von Anna Celestino Mota, ist YouTuberin in der brasilianischen Großstadt Recife. In ihren Videos spricht sie über die Hoffnung auf ihren ersten Kuss und thematisiert offen, dass sie transgender ist. Für ein neues Arbeitsprojekt muss der Vater für einige Monate in eine sehr ländliche und konservative Gegend im ...
Kritik

Was ist es, wenn es nicht Liebe ist?

Jumbo erzählt die Geschichte einer jungen schüchternen Frau namens Jeanne, die Gefühle für das Fahrgeschäft ,,Movie It" entwickelt, welches sie ,,Jumbo" nennt. Jumbo kommuniziert anscheinend nur mit ihr und das durch Farben uns Signale. Jeannes Mutter, die sonst kein Problem hat mit ihrer Tochter über Sex zu reden, weiß auch nicht, wie sie mit dieser außergewöhnlichen sexuellen Orientierung umgehen soll und gleichzeitig macht sich der Parkleiter an Jeanne ran. Wie Zoe Wittok, die Regisseurin, erzählte, hatte der Film ein extrem kleines Budget, da die Studios nicht bereit waren, in ein Thema zu investieren, von welchem die wenigsten je was gehört haben. Doch zu Jumbos Vorteil sieht der Film gar nicht low-budget aus. Die überraschend guten Effekte, das tolle Set Design, die gute Kamera und d...
Interview

Das Windtelefon als emotionale Zuflucht

Nach Yuki & Nina im Kplus-Programm 2009 kehrt Nobuhiro Suwa mit einem weiteren Film zurück ins Generationprogramm. Sein neuer Film Kaze No Denwa läuft im Programm 14+. Am Tag nach der Weltpremiere nimmt er sich eine ganze Stunde für Clara und mich Zeit, um unsere Fragen zum Drehprozess, zur Situation in Japan und anderen Dingen zu beantworten. Wir machen es uns in der Lounge des Hotel Berlin, Berlin gemütlich und tauschen uns bei netter Hintergrundmusik über Kaze No Denwa, Japan und die Welt aus, während Isabelle netterweise für uns übersetzt.Freie Generation Reporter: Wie hat sich die Entstehung des Filmteams ergeben und wie haben Sie Serena Motola, die Schauspielerin von Haru, gefunden?Nobuhiro Suwa: Es ist jetzt schon 18 Jahre her, dass ich meinen letzten Film in Japan gedreht habe....
Kritik

Die Welt ist blau wie eine Orange

Eindrücke zum Ukrainischen Dokumentarfilm „The earth is blue as an orange“. SZENE 1 TAKE 4 Das Geräusch von Bomben zerstört Häuser und Gedanken ihr Kind schläft Nachts mit offenen Augen Der Mond versteckt sich hinter müden Schornsteinen damit er die Einschusslöcher nicht sehen muss: Blaue Fensterrahmen Im Schatten der Ostblockbauten treten sie auf das Geräusch von Scherben und der Surrealismus umarmt die Realität Eine Familie an der Grenzlinie filmt den orangenen Staub von Красногорівка „Сподіваюся“ Die Brennweite der Kinderträume reicht bis nach Kiew wo man das Objektiv auf plätschernde Springbrunnen hält Der Spiegelreflex ist schwach geworden aber der Puls noch immer hoch „Gestern war der Himmel rot“ Ora...
Kritik

Sicher landen

Eine Kritik zu „Anne at 13.000 FT“Trotz Lesen des Beschreibungstextes im Vorfeld hatte ich wenig Vorstellung welche Art Film mich mit „Anne at 13.000 FT“ erwarten würde. Und auch im Nachhinein fällt es mir schwer den Inhalt des Forum-Filmes, der im 14-Plus Programm als Cross-Section gezeigt wurde, zu beschreiben. Das Publikum begleitet 75 Minuten lang den Alltag von Anne: Wie sie in einer Tagesstätte für verhaltensauffällige Kinder arbeitet, Besuch von ihrer Mutter in der frisch bezogenen Wohnung bekommt oder Fallschirm springt. Es ist schwierig und dauert seine Zeit, bis ich in den Film hineingefunden habe. Durch häufig wechselnde Filmsequenzen, Zeitsprünge und Großaufnahmen mit wackeliger Kameraführung ist es fast schon anstrengend dem Geschehen auf der Leinwand zu folgen und führt zum...
Kritik

In der eigenen Welt gefangen

Eine Kritik zu Pompei Alles still. Ich höre meine eigenen Atemzüge so still ist es. Das „Klick“ von meinem Kugelschreiber hört sich für mich ganz laut an. Ich höre leises rascheln aus dem Publikum. Das Berlinale Intro ist vorbei und alle warten, sind gespannt auf den kommenden Film. Eine lange Stille. Die Vorwarnung für die kommende Stille im Film. Eine lange Straße, mitten in der Einöde, ein Motorrad und zwei Brüder. Sie fahren die Straße entlang. Ein Loch in der Wand, wo die Kinder durchschauen. Striche werden abgekreuzt, Tag pro Tag. Hier ist man zeitlos, in einer eigenen Welt, mit eigenen Regeln, von der Außenwelt abgeschnitten. Alles treibt einfach an einem vorbei. Eine Gruppe lebt in einen kargen, wüstenartigen Gebiet in der Nähe einer Ausgrabungsstätte. Victor und sein kleiner Brude...
Kritik

Geballte Frauenpower

Der Applaus spricht Bände. Meu Nome é Bagdá hat überzeugt. Und das nicht nur das weibliche Publikum.Der Film begleitet eine starke junge Protagonistin aus São Paulo. Bagdá. Sie fährt Skateboard, trägt Hosen und weite T-Shirts, stammt aus einer emanzipierten Familie voller inspirierender Frauenfiguren und weiß genau, was sie will. Kurz gefasst: Sie ist einfach cool. Täglich wird sie mit den Einstellungen der Gesellschaft konfrontiert, die längst nicht so weit ist wie sie. Auch queere Freunde der Familie werden ständig öffentlich schikaniert. In ihrer überwiegend männlichen Freundesgruppe von Skatern, die sich als recht offen betrachten, kommen ebenfalls unterschwellig frauenherabsetzende Einstellungen durch.Meu Nome é Bagdá zeigt auch die kleinen Dinge auf, in denen Frauenfeindlichkeit sich...